Die Kleinkindbetreuung "Tiger", die es seit vier Jahren in Oberreichenbach dank der Tagesmütter gibt, war ein markanter Punkt für die Auszeichnung mit der Bronzemedaille. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung: Oberreichenbach bringt einzigen Beitrag als Gesamtgemeinde ein / Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Von Steffi Stocker

Auf Landesebene ist die Gemeinde Oberreichenbach beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" mit der Bronzemedaille für ihr bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet worden.

Oberreichenbach. Bereits im Januar war das Engagement der Bevölkerung von Oberreichenbach dafür gewürdigt worden, die Zukunft der Gemeinde nicht sich selbst zu überlassen. Jetzt punktete sie auf Landesebene beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und erhielt die Bronzemedaille.

Preisverleihung in Bühl

Bürgermeister Karlheinz Kistner und sein Stellvertreter Georg Burkhardt nahmen die Auszeichnung in Bühl entgegen. "Was in den Dörfern unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger geschieht, ist bemerkenswert", hatte dort der Amtschef im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, gesagt. Indem sie ihre Ideen und Fähigkeiten einbrächten und Verantwortung übernähmen, trügen sie zur Zukunft ihres Dorfes mit hoher Lebensqualität bei. Nachhaltigkeit bekräftige außerdem, wie unverzichtbar bürgerschaftliches Engagement sei, so die Pressemitteilung des Ministeriums.

"Oberreichenbach geht voran, hat mit innovativen Ideen und Konzepten aus einem vermeintlichen Nachteil einen Vorteil gemacht", hatte zu Jahresbeginn Landrat Helmut Riegger im Rahmen einer Würdigung der Gemeinde als "Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen" gesagt. Die Empfehlung des Landkreises des Wettbewerbskandidaten für die nächste Runde hat jetzt mit der Bronzemedaille Früchte getragen. Die Verleihung ließen sich auch Reinhold Rau und Manfred Pfrommer aus Reihen der vorentscheidenden Kommission des Landkreises nicht entgehen.

Haushalt bleibt unbelastet

"Wir waren in der Endrunde der einzige Kandidat, der als Gesamtgemeinde antrat", berichtete Kistner im Gespräch mit unserer Zeitung. Ansonsten seien einzelne Stadt- oder Ortsteile sowie Projekte ausgezeichnet worden. Zudem sei auffällig gewesen, dass die jeweiligen Kommunen eigens dafür Haushaltsmittel eingesetzt hätten. "Wir haben bewusst kein Geld investiert, um unsere Wettbewerbsteilnahme zu fördern", hebt er den Geist in der Gemeinde und das große Wir-Gefühl hervor.

Arbeitskreise fallen auf

Nicht zuletzt dank der Übertragung von Verantwortlichkeiten an Arbeitskreise in der Bevölkerung zur Ausführung und Gestaltung von Projekten durch den Gemeinderat zeuge davon. Die Bürgerbeteiligung war es deshalb auch, die der Jury aufgefallen sei, erzählte der Bürgermeister. Zudem sieht sie in der in Oberreichenbach praktizierten Kleinkindbetreuung "Tiger" durch Tagesmütter in kommunalen Räumen eine beispielgebende und zukunftsträchtige Ausschöpfung von Ressourcen. Weiter zollt die Medaille dem Engagement für ältere Menschen in der Gemeinde Anerkennung.

Rahmenprogramm passt

Speziell für den Kabarettisten Klaus Birk aus Nagold, der die Verleihung der Medaillen in Bühl moderierte, war das Bürgerauto ein Thema, mit dem Oberreichenbach ebenfalls ein Vorbild ist. "Wir transportieren auch Na-Golder, antwortete ich auf seine Anspielung, ob wir auch Ham-Bürger transportieren", so Kistner. Insgesamt sei das Rahmenprogramm charmant gewesen, mit einem tollen Engagement, das zum Thema passte, so sein Rückblick.