Für das Baugebiet "Im oberen Dorf" beschloss der Oberreichenbacher Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplans und erweiterte die Bauvorschriften um die Möglichkeit von Flachdächern. Foto: Stocker

Oberreichenbach gibt für neues Baugebiet Flachdächer frei. Trend bei jüngerer Generation.

Oberreichenbach - Über mögliche Dachformen im neuen Baugebiet "Im oberen Dorf" hatte der Oberreichenbacher Gemeinderat bereits in der Juni-Sitzung intensiv beraten. Dieses Thema trieb das Gremium nochmals um, als es um die Aufstellung des Bebauungsplans für dieses Gebiet ging.

Tut nicht weh

Mit einem flammenden Plädoyer warb Sören Hayer dafür, doch noch Flachdächer zu ermöglichen. "Wir sollten uns bei den Formen und der Gestaltung mit Vorschriften zurückhalten. Es tut uns nicht weh, offener und sogar Vorreiter zu sein", begründete er sein Anliegen.

Hayer hatte in anderen Kommunen recherchiert und verwies auf den allgemeinen Trend zum Flachdach vor allem bei der jüngeren Generation. Wie er ausführte, ist der Anteil von Neubauten mit Flachdach auf inzwischen 12,5 Prozent gestiegen. "Mit Blick auf bauwillige junge Familien, sollten wir offener denken und uns schon heute öffnen", so Hayer.

Bürgermeister Karlheinz Kistner verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass bei Flachdächern zumeist auch die Wandfläche höher wird. Mehr Höhe wolle er bei der Wahl dieses Daches doch gar nicht zugestehen, antwortete Hayer darauf. Während Georg Burkhardt bei seiner Haltung blieb, auch ohne Flachdach leben zu können, hatten offenbar einige andere Gemeinderäte ihre Meinung geändert.

Standpunkt revidiert

Nicht zuletzt Kristian Klein und Thomas Seyfried revidierten ihre Standpunkte, sodass der Antrag Hayers, das Flachdach als mögliche Dachform zuzulassen, mit elf Stimmen angenommen wurde.

Ein weiterer Knackpunkt ist, wie sich bei der Diskussion herausstellte, die Zufahrt für die Erschließung des Baugebiets, die über die Schulstraße erfolgen soll. Um sie zu entlasten, kam der Gedanke einer Zufahrt von der Bundesstraße aus auf. Doch dafür ist der Hang zwischen beiden Straßen zu steil.

Ingenieur Norbert Gaiser regte die Verbreiterung der Schulstraße an der entscheidenden Stelle an. Stefan Elsässer lenkte den Blick auf eine andere Stelle am Hang.

"Dann legen wir Geld drauf und müssen uns überlegen, ob wir auf das Baugebiet verzichten", so Bürgermeister Kistner. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, eine Zufahrt für das Baugebiet von der Kirchstraße her weiter zu verfolgen.