Ein überzeugendes Herbstkonzert haben der Männergesangverein Harmonie Obernheim (Bild) und seine Gäste gegeben. Im Vordergrund rechts sieht man die Solisten Otto Moser und Achim Schätzle, am Klavier die Dirigentin Cordula Bieber. Foto: Volkmar Hoffmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Obernheimer Sänger und ihre Gäste aus Pfeffingen und Engstlatt bieten bei ihrem Konzert beste Unterhaltung

Von Volkmar Hoffmann

Obernheim. Einen weiten musikalischen Bogen haben der Männergesangverein (MGV) Obernheim und die Gastchöre aus Pfeffingen und Engstlatt beim Obernheimer Herbstkonzert gespannt – und damit erkennbar den Geschmack des Publikums getroffen.

Vom klassischen Liedgut bis zum Schlager reichte das Spektrum der Darbietungen; ihren gemeinsamen Nenner bezeichnete der Titel des abendfüllende Programms: "Humor und Sehnsucht". Humorig begann es in der Tat; zum Auftakt sangen die Gastgeber unter der Leitung von Cordula Bieber den Chorsatz "Der Frosch im Hals" – die Zuhörer durften verfolgen, wie der kratzende Frosch im Schlund nach und nach mit Gesang vertrieben wurde. Es folgten eine anspruchsvolle Aufgabe, der "Off-Beat" des Prinzen-Hits "Millionär" und, in einer sehr modernen Interpretation, das Volkslied "Muss i denn..." – der schwäbische Klassiker aus Schwaben durfte an einem Abend, an dem es um Sehnsucht ging, nicht fehlen. Den Schlusspunkt ihres ersten Auftritts setzten die Obernheimer mit der sauber intonierten englischen Volksweise "Pack deine Sorgen in den Plundersack".

Danach war die Reihe am Pfeffinger Männerchor. Die Gäste sangen unter der Leitung von Peter Czerwenka einige Weinlieder sowie, mit deutlicher Artikulation und klangvollem Mezzo, "Wo- chenend und Sonnenschein" von den "Comedian Harmonists". Der Sängerbund Engstlatt gab die immer wieder gern gehörten Schlager "Rote Lippen soll man küssen" und "Heißer Sand" zum Besten, dirigiert von Maren Sonnenfroh und am Klavier begleitet von Albert Wochner.

Den zweiten Konzertteil eröffneten die Pfeffinger mit einem Lied der Sehnsucht, "Danny-Boy", und mit Hubert von Goiserns wunderbarem Chorsatz "Weit, weit weg" – eine Gelegenheit für Solosänger Reiner Conzelmann, zu brillierten. Assoziationen an Sonne, Wind und Wellen weckte anschließend das Lied von den Caprifischern, melancholische Stimmung verbreitete Alexandras Taiga-Lied "Sehnsucht". Hörenswert auch das "Abschiedslied", das die Pfeffinger ebenfalls anstimmten.

Den Glanzpunkt setzten am Ende die Obernheimer mit einer anspruchsvollen Liedauswahl, zu der Hans Moser und Johannes Huber erfrischend launige Ansagen machten. Die Gastgeber traten eine musikalische Reise mit den Stationen Hochgebirge – "La Montanara" – , Griechenland, den Weltmeeren – "Heimat, deine Sterne" – , New York und zuletzt dem südafrikanischen Zululand an: Das Stück "Ipharadisi" bot rhythmischen Facettenreichtum, musikalischen Ausdruck und Soloeinlagen von Achim Schätzle und Otto Moser aus Tanneck; er war ein passender, augenzwinkernder Konzertabschluss, geeignet, dem Publikum ein nachhaltiges "Feel- Free-Feeling" zu vermitteln. Das Stück gefiel so gut, dass die Sänger es noch einmal singen mussten.

Fazit des Abends: Er war eine echte Bereicherung des Obernheimer Kulturlebens. Mit großen Applaus verabschiedete sich das Publikum – und mit einem Dankeschön an alle Gäste der MGV-Vorsitzende Jürgen Dreher.