In Aktion (von links): Martin Moser, Rolf Weiß, Carmen Steger, Michaela Braun, Bernd Albinger und Christa Henne. Foto: Hoffmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Viel Szenenapplaus für turbulente Komödie um schwäbische Familie / Kamillentee aus dem Fußbad

Als "absoluten Hammer" hat der Vorsitzende des TSV Obernheim, Frank Oehrle, das Lustspiel "Opa, es reicht" von Bernd Gombold bezeichnet Die Zuschauer durften sich selbst überzeugen.

Von Volkmar Hoffmann

Obernheim. Schon zum zweiten Mal war die Festhalle voll besetzt, als der Vorhang sich für das Stück "Opa, es reicht" öffnete, das die Akteure des TSV Obernheim in großer Spielfreude präsentierten. Es

Auf dem Hof herrscht heilloses Durcheinander, bei dem es hauptsächlich um Geld, Geiz und Erbe geht. Die sparsame Bäuerin Magda (Carmen Steger) kann nicht begreifen, dass Opa Karl (Hans Moser) das Geld für unnötige Dinge wie Handy, Kaffeemaschine und sogar ein Motorrad ausgegeben hat. Er möge doch sparen, "denn nur wer spart, kann ‘was vererben". Opa hingegen wirft ihr vor, so geizig zu sein, dass sie die Buchstaben aus der Zeitung auskratzen würde, könnte man davon satt werden.

Die vergessliche Oma Lena (Christa Henne) erhält Besuch vom tollpatschigen Versicherungsvertreter Friedhelm (Martin Moser), den sie gehörig mit Staubsauger, Zeitung, Strickwolle und einem "geistreichen" Getränk durcheinander bringt. Eine vollkommene Verwechslung schließt sich an, denn im Hause rumpelt es stark. Waren es Einbrecher? Opa will mit dem Motorrad hinterher, dann passiert ein Unfall, und Paul der Bauer (Rolf Weiß) verkündete, dass Opa auf der Intensivstation liege, was natürlich nicht stimmt. Es ist der Einbrecher, bei dem man auch Opas Geldbeutelfindet. Opa, der alte Kindskopf, erfreut sich indes bester Gesundheit – und versteckt sich im Holzschuppen. Dort bekommt er die Ungereimtheiten um Geld und Erbe mit und spielt mit selbst geschriebenen Briefen, darunter seinem letzten Willen, den Bewohnern im Bauernhaus übel mit.

Im Brief steht, dass er das gesamte Vermögen dem Hundefriedhof Reichenbach vermachen wolle – als Lektion für die geizige Bäuerin Magda, die schon die Beerdigung plant. Die Szenerie mischen außerdem der Städtler und Hungerhaken Heinz (Walter Henne) mit seiner Ehefrau Lore (Andrea Moser) auf.

Ein Italiener ist er nicht – nur ein Nusplinger

Immer wieder gab es Szenenbeifall – etwa als Bäuerin Magda ihren verletzten Fuß in Kamille badet und Heinz daraus eine Tasse Tee zum Trinken schöpft. Als dann noch Tochter Sylvia (Michaela Braun) schwanger aus Italien zurückkehrt, bringt die strickende Oma vollends alles durcheinander und erzählt ihrer Schwiegertochter, dass der Vater ein Italiener sei und dazu noch ein "evangelischer". Letztlich stellt sich aber heraus, dass Sylvias Freund Thomas (Bernd Albinger) doch – nur – aus Nusplingen kommt.

Im dritten Akt klärt sich zur Freude aller alles auf und die Akteure ernten den verdienten Beifall für ihre überzeugenden, schauspielerischen Fähigkeiten, die passenden Kostüme und und das schöne, aufwändige Bühnenbild. Unterstützung leisteten den Akteuren Souffleuse Sabine Mayer und der Techniker Alexander Russig.