Gemeinderat: Ungermann wehrt sich

Von Anne Retter

Obernheim. Wie Obernheims Bürgermeister Josef Ungermann dem Gemeinderat mitgeteilt hat, wird die Außenbereichsatzung Tanneck vorerst nicht in den aktuellen Flächennutzungsplan aufgenommen, weil sonst bereits ausgewiesene Flächen zum Ausgleich herangezogen werden müssten. Das sei nicht einzusehen, erklärte Ungermann, und wiederholte, was er schon öfters gesagt hat: "Der ländliche Raum darf nicht zum grünen Gewissen für die Ballungsräume werden. Wir müssen schließlich auch irgendwo leben und arbeiten." Gegebenenfalls werde man die Satzung Tanneck im nächsten Plan berücksichtigen.

Des weiteren stellte Ungermann die Aufteilung der Kosten des Regionalmanagements vor. Der Zollernalbkreis und die Stadt Meßstetten trügen jeweils 25 Prozent, Albstadt zwölf, alle kleinen Beteiligten, darunter Obernheim jeweils ein Sechzehntel, also 6,25 Prozent. "Wir sollten dafür im nächsten Haushalt zwischen 3000 und 4000 Euro einstellen, sicherheitshalber." Außerdem müsse man sich Gedanken darüber machen, was Obernheim wichtig sei – in Betracht komme beispielsweise das Thema medizinische Versorgung, das viele ländliche Gemeinden beschäftige.

Als weiteres Indiz für das "Sterben des ländlichen Raums" – so ein Gemeinderat – wurde die Leerung des Sparkassenbriefkastens angeführt. Zweimal die Woche, habe das Geldinstitut ihm mitgeteilt, berichtete der Bürgermeister. "Die Zeiten werden angeschrieben."

Zum Sachstand in der Frage der Asylbewerberunterbringung wusste er ebenfalls Neues zu berichten: Die Anmietung des Hauses Hafnergasse 1 habe man verworfen, weil der Gemeinde die Einrichtung einer Gemeinschaftsunterkunft jetzt doch angerechnet werden soll. "Der Kreis muss selbst entscheiden – wir haben eine Unterkunft gesucht und gemeldet; jetzt liegt der Ball in ihrem Spielfeld."

Das Pfarrhaus wird umgebaut; die Kirchengemeinde ist in Raumnot. "Da können wir helfen", sagte Ungermann. "Carmen Steger wird vor übergehend im Rathaus Sprechstunde halten."