Einen Einblick in den Gemeindewald verschafften sich die Obernheimer Gemeinderäte bei ihrem Waldbegang. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Obernheim im Wald unterwegs. Instandsetzung des Tannsträßle soll im Oktober beendet sein.

Obernheim - Der Obernheimer Gemeinderat ist im Wald gewesen und hat den Forstbetriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2015 beschlossen. Mit dabei waren der Leiter des Forstamtes, Michael Kauffmann, die Revierleiterin Julia Kneer sowie Benjamin Schuldt, der als Trainee die Mutterschaftsvertretung für Kneer übernehmen wird.

Ausgangspunkt für den Gang durch den Wald war der Schroffenweg beim Tanneck. Der Forstamtsleiter gab einen Überblick über den Gemeindewald. Bei einem jährlichen Zuwachs von rund 4500 Festmetern werden derzeit circa 3500 Festmeter eingeschlagen. Fast besorgniserregend sei das Eschentriebsterben, weshalb sich der Forst wohl in den nächsten Jahren von der waldbaulichen Nutzung der wertvollen Esche verabschieden müsse.

Revierleiterin Julia Kneer erläuterte die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Naturverjüngung. Derzeit werden zum Schutz von jungen Pflanzen Wuchshüllen und kleine Klammern eingesetzt. Ein wichtiger Faktor für die nachhaltige Waldbewirtschaftung sei auch der Einsatz von Unternehmen, die zertifiziert seien.

Das aktuelle Thema des Borkenkäfer-Befalls sprachen die Teilnehmer ebenfalls an. Kneer sieht ihre vorwiegende Aufgabe darin, den zahlreichen Privatwaldbesitzer beratend zur Seite zu stehen. Ein weiteres wichtiges Thema im Wald ist die Betriebssicherheit. Kauffmann brachte klar zum Ausdruck, dass die Arbeitssicherheit höchste Priorität genieße und es eine wichtige Aufgabe des Aufsichtspersonal sei, im Forst eingesetzte Unternehmen anzuleiten, um so für sicheres und unfallfreies Arbeiten zu sorgen.

Die Waldarbeiter Markus Mauthe und Oliver König stellten einige Sicherheitsvorkehrungen bei der Waldarbeit vor. Wichtig sei es, dass Spaziergänger angebrachte Absperrungen und Warnhinweise beachteten.

Bei der anschließenden öffentlichen Sitzung des Gemeinderats im Saal des Rathauses galt es, den Forstbetriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2015 zu beschließen. Kauffmann gab einen Überblick über das laufende Forstwirtschaftsjahr. Der planmäßige Vollzug ist fast abgeschlossen, so sind von den geplanten 3830 Festmetern Holz 3300 Festmeter eingeschlagen. Probleme bereitete im laufenden Jahr die extreme Nässe im Frühjahr.

Die betriebswirtschaftliche Ertragserwartung liegt bei 80 000 Euro, was einen Überschuss darstellt. Vorausschauend auf das Jahr 2015 erläutert Kauffmann, dass die Marktlage stabil und die Holznachfrage nach wie vor extrem stark sei. Es gelte, die Konjunktur bezüglich der Holzpreisentwicklung zu beobachten. Da bei der Waldbewirtschaftung auf Kontinuität und Nachhaltigkeit gesetzt wird, sind keine großen Änderungen an den Hiebsätzen geplant. So ist für das nächste Jahr ein Holzeinschlag von insgesamt 3560 Festmetern vorgesehen, was Gesamteinnahmen in Höhe von 213 000 Euro ergibt. Der größte Brocken im Ausgabenbereich ist mit 84 000 Euro für die Holzernte zu erwarten.

Für die Waldwegeunterhaltung wird der Betrag von 10 500 Euro vorgesehen, 3000 Euro weniger als im laufenden Jahr. Aus Sicht der Forstleute hat geologisch bedingt Obernheim einen großen Vorteil bei den Waldwegen, da größtenteils feste steinige Untergründe vorhanden sind.

Den Einnahmen stehen Ausgaben in Höhe von 153 000 Euro gegenüber, was unter dem Strich einen Einnahmeüberschuss von 60 000 Euro ergibt. Im investiven Bereich werden zum Ankauf von Waldflächen 5000 Euro bereitgestellt. Erfreuliche Mitteilungen gab es auch bezüglich der Instandsetzung des Tannsträßle. Nach Aussage Kauffmanns wurde eine Förderung in Höhe von 70 bis 80 Prozent durch das Land zugesagt. Somit wird die Maßnahme nun zeitnah vollzogen, alle notwendigen Vorbereitungen wurden getroffen. Es wird mit einer Bauzeit von rund zwei Wochen gerechnet, somit sollte die Instandsetzung des Tannsträßle im Oktober beendet sein.

Bei der Brennholzversteigerung hat der Gemeinderat den Beschluss gefasst, den Startpreis von bisher 60 Euro auf 62 Euro zu erhöhen.