In der Bürgerwerkstatt überreichen die Bürger für Bürger Pfarrer Jean Lukombo (Vierter von links) 1200 Euro aus dem Erlös des Werkzeug-Flohmarkts für die Anschaffung eines Traktors für Lukombos Heimatdorf im Kongo. Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürger für Bürger: Spende für Traktorprojekt übergeben

Hilfe zur Selbsthilfe: Das soll die Spende bewirken, welche die Bürger für Bürger jetzt Pfarrer Jean Lukombo und dem Kongo-Traktorprojektteam der Kolpingsfamilie in der Bürgerwerkstatt überreichten.

Oberndorf. Der Werkzeug-Flohmarkt der Bürger für Bürger beim Frühlingsfest hatte erneut eine überwältigende Resonanz erfahren, sodass Kassierer Hans-Otto Armbruster Lukombo und dem Traktor-Team einen Umschlag mit 1200 Euro übergeben konnte. Die andere Hälfte des Flohmarkt-Erlöses ist für die Wartung und Sanierung der Kneipp-Anlage beim Dieselbach gestimmt.

Robert Häring, der Chef der Grünkappen, unterstrich, dass der Erlös des Werkzeug-Flohmarkts generell für einen sozialen Zweck bestimmt sei. Im Vorjahr sei es die Sanierung der Aspenklause gewesen, welche die Bürger und Bürger damit unterstützten. In diesem Jahr habe man sich für die Traktorprojekt entschieden. Pfarrer Lukombo habe das Ziel, für die Bauern in seinem Heimatdorf eine Existenzgrundlage zu schaffen, beziehungsweise diese abzusichern. In diesem Zusammenhang solle ein gut erhaltener gebrauchter Traktor angeschafft werden.

"Wir wissen, dass dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann. Aber es ist der richtige Weg, vor Ort zu helfen, damit die Menschen dort sich selbst versorgen können und nicht in der Flucht die einzige Möglichkeit sehen, um zu überleben." Häring bedankte sich bei der Familie Seidel, die es mit dem Überlassen der Räumlichkeiten des ehemaligen Jugendcafés Omnibus den Bürgern für Bürger ermöglicht hätten, das Projekt Werkzeug-Flohmarkt zu starten.

"Ich bin Pfarrer", meinte Lukombo schmunzelnd. "Im Kongo feiern die Gläubigen ihren Gottesdienst in einer sehr lebhaften, fröhlichen Art und Weise, um danach wieder in die Armut zurückzukehren". Er selbst sei durch eine deutsche Frau im Kongo so unterstützt worden, dass er die Schule habe besuchen und anschließend studieren können. "Meine Eltern wären nicht in der Lage gewesen, meinen Schulbesuch zu bezahlen". Als er die Frau kennengelernt habe, habe diese ihm gesagt, dass das ja nur ein "bisschen Geld" gewesen sei. "Das bisschen Geld von dieser Frau hat aber viel bewegt. Jetzt steht dort eine große Schule, und viele Kinder haben die Chance, zur Schule zu gehen", erzählte Lukombo.

Die Arbeit in der Landwirtschaft sei in seiner Heimat körperlich ungeheuer belastend. Mit einem Traktor könnten die Bauern diese sehr viel effektiver verrichten. Im kommenden Jahr wolle er möglichst seine Heimatgemeinde besuchen und sei froh, wenn ihn jemand vom Projektteam begleite.

Bernhard Seidel von der Kolpingsfamilie ergänzte, dass die Pfarrer im Kongo noch die Aufgabe hätten, ihre Gemeindemitglieder in Arbeit und Lohn zu bringen. Seidel bekräftigte, dass das Traktor-Projekt auch nach dem Weggang von Pfarrer Lukombo weiter laufe. "Es darf also weiterhin gespendet werden."