Um die 2000 Quadratmeter Fläche bieten die drei geplanten Baukörper, rechts das bestehende Volksbank-Gebäude. Foto: Grafiken: Architekten Hopf und Pfäffle

Stadtentwicklung: Erste Pläne für Projekt auf dem Wöhrd liegen bereits auf dem Tisch.

Oberndorf - Die Volksbank Schwarzwald-Neckar setzt auf den Standort Oberndorf und möchte den Wöhrd bebauen. Es soll ein Business-Park mit Flächen für Praxen und Dienstleistungen entstehen.

Drei separate Baukörper mit insgesamt rund 2000 Quadratmetern Fläche – so sehen die ersten Planungen für den Wöhrd aus, der jetzt als Parkplatz genutzt wird. Derzeit laufen die Verhandlungen über den Geländeverkauf zwischen Stadt und Volksbank. Rainer Fader und Udo Schlipf, Vorstandsmitglieder der Volksbank Schwarzwald-Neckar, rechnen mit einer Entscheidung aus dem Oberndorfer Rathaus bis Ende Mai. Dann soll es zügig weiter gehen: 2016 werde für detaillierte Planungen genutzt, im Frühjahr 2017 könnte der Spatenstich erfolgen, und nach einjähriger Bauzeit sollen die ersten Mieter 2018 einziehen.

Bedarf vorhanden

Der Bedarf nach Räumen für Praxen und Dienstleistungen sei vorhanden. In der Immobilienabteilung der Bank werde öfter nach gewerblichen Räumen in Oberndorf nachgefragt, erläutert Fader. Modern, aber nicht modisch; hochwertig, aber nicht luxuriös; überzeugend, aber nicht dominierend – diese Anforderungen liegen der Erweiterung des Gebäudeensembles am Standort Oberndorf zugrunde, erläutert Rainer Fader die Entwürfe des Architekturbüros Hopf und Pfäffle aus Oberndorf. Die als massiver Stahlbeton-Skelettbau konzipierte Konstruktion erlaube eine wirtschaftliche Bauweise und gewährleiste durch ihre offene Grundrissgestaltung flexible Nutzungen. Wie bereits das bestehende Volksbank-Gebäude sollen die Neubauten ebenfalls auf Bohrpfählen erstellt werden, da der Untergrund größtenteils aus Sand besteht (siehe Infokasten).

Das Erdgeschoss wird für Stellplätze genutzt, so verzichten die Planer ganz bewusst in diesem Bereich auf Schaufenster-Flächen. Im ersten und zweiten Obergeschoss führen horizontale Fensterbänder zu einer großzügigen Belichtung der Räume. Die Flachdächer könnten begrünt werden, die Beheizung ist mittels einer Luftwärmepumpe ohne fossile Brennstoffe vorgesehen. Die endgültige Entscheidung, auch was die Innenausstattung betreffe, sei aber noch nicht gefallen, sagt Schlipf. Auch für die Nutzung der Fläche zwischen den einzelnen Gebäuden sind derzeit noch verschiedene Möglichkeiten im Spiel: "Man könnte einfach einen Sichtschutz anbringen oder auch Verbindungsbauten erstellen", meint Fader. Aber da die Bank-Angestellten systematisches Vorgehen gewohnt sind, heißt es "Schritt für Schritt". Soll heißen: "Erst muss uns das Gelände gehören."

Gut für die ganze Region

Die Volksbank-Pläne seien sowohl innerhalb des Hauses auf Vorstands-Ebene als auch bei der Stadtverwaltung und beim Gemeinderat auf Zustimmung gestoßen. "Die Erweiterungen werden Oberndorf und der ganzen Region gut tun", ist sich Schlipf sicher.

Info: Historie

Der in Süddeutschland verbreitete topografische Begriff Wöhrd (auch Wörth; norddeutsch Werder) bezeichnet eine Flussinsel oder eine aus Sümpfen trocken gelegte Landschaft.

Die in der Oberstadt vom Wasserbachfall gebildete kleine Aue liegt westlich der mittelalterlichen Stadtbefestigung und damit außerhalb der historischen Altstadt. Die Wiese diente in früherer Zeit als Viehmarkt und wurde erst im Jahr 1971 in der heutigen Form als innenstadtnahe Parkfläche asphaltiert (Quelle: Architekten Hopf und Pfäffle).