Turnverein Bochingen stellt sich neu auf / Zweite Führungsebene erhält mehr Rechte und Pflichten

Von Claudia-Holzer Rohrer

Oberndorf-Bochingen. Über die Definition neuer Kompetenzbereiche, dem Willen und der Bereitschaft aller bisherigen Funktionsträger, sich auf den neuen Weg einzulassen, der erfolgreichen Suche nach weiteren Ausschussmitgliedern und der Tatsache, dass sich ehemalige Amtsinhaber informell wieder einbinden lassen, nimmt der Bochinger Turnverein die Herausforderung an. Diese lautet: seine Halle – übrigens als Einzige im gesamten Landkreis – vereinseigen zu halten.

In den vergangenen Jahren erwies sich die im Jahre 1959 vom Verein erbaute Immobilie immer mehr als "Klotz am Bein"n, da Sanierung, Unterhaltung und Verwaltung eine hohen zeitlichen Aufwand forderten und die Organisation vieler Veranstaltungen, um Geld zu erwirtschaften. Und dann sind da ja die 21 Abteilungen, die es zu organisieren und betreuen gibt. Da sind 25 Turnwarte und ausgebildete Übungsleiter und ganz viele freiwillige Helfer mit ihren Anliegen und Forderungen, den Vereinsbetrieb nicht nur am Laufen zu halten, sondern ein sinn- und zielgerichtetes Angebot zu gewährleisten, die ständig wechselnden Bedürfnisse im Freizeit- und Trendbereich zu bedienen und im Leistungsport optimale Voraussetzungen zu schaffen. Der Druck auf die Position des Vorsitzenden wurde auf dieser Basis immer größer, und so ließ sich kein Nachfolger finden für Volker Ruggaber, der dieses Arbeitspensum nicht mehr zu seiner persönlichen Zufriedenheit bewältigen konnte und schon vor Jahren seinen Rückzug ankündigte.

"Unglaublich, wie viele Menschen eingebunden werden können, sensationell, wie durchgängig das Angebot", so kommentierte Ortsvorsteher Martin Karsten die Abteilungsberichte, die immer wieder auch auf den Spaßfaktor und die Geselligkeit verwiesen. Die sportliche Variabilität, der Blick auch auf Prävention, Sozialkompetenz und Psychomotorik, die selbstverständliche Teilnahme an Workshops und Fortbildungen seien ein wertvoller Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Stadtteils.

Die bestehenden Strukturen machten es nun zunehmend schwieriger, genau das zu gewährleisten. So wurde ein neues Konzept entwickelt, das durch die zweite Führungsebene Entscheidungsprozesse erleichtern und die Arbeiten besser kanalisieren soll.

Die Umorganisation, die von der Versammlung mit einstimmiger Akzeptanz der Satzungsänderung aufgenommen wurde, sieht nun Folgendes vor: Volker Ruggaber wird sich als Vorsitzender in erster Line dem repräsentativen Bereich widmen, während die operativen Aufgaben nun den neuen fünf Vorständen der zweiten Führungsebene zufallen. Ihnen steht ein Team zur Verfügung, das sich ausschließlich um ein klar definiertes Aufgabenfeld kümmert.

Neu im Boot des TVB ist Michael Minder als Vorstand des Ressorts Finanzen. Der bisherige Geschäftsführer Patrick Schubert übernimmt Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Fäden im aktiven Sportbereich hält Sabine Schäfer in den Händen, Thomas Roth ist Chef in Sachen Veranstaltungen. Halle und Anlagen übernimmt Michael Faustinelli.

Hier haben Roland Haag, Fritz Hackl, Karl Schmid, Rolf Schradin und Wolfgang Brommer ein deutliches Zeichen gesetzt im Sinne des Sorgenkindes. Sie werden als "Arbeitsgruppe Halle" den Vorstand unterstützen. Kassenprüfer bleiben weiterhin Fritz Hackl und Rolf Schradin. Roland Haag wird ein weiteres Jahr die Volleyballabteilung leiten, Thomas Seimel die Abteilung Tischtennis. Die neue Konzipierung sieht das Amt der Oberturnwartin nicht mehr vor, so wechselt Manuela Schlichthärle in den Jugendleiterbereich. Gabi Federer verstärkt als Beisitzer das Team Sport, Gabi Niethammer arbeitet im Team Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit. Jürgen Essel unterstützt in der Gruppe Veranstaltungen. "Fit für die Zukunft", diesem Ziel ist man in der Hauptversammlung – zumindest im Organigramm – einen Riesenschritt näher gekommen. Die Umsetzung eine Herausforderung.