Die Sportangler hegen und pflegen den Bestand an Bachforellen im Neckar. Foto: Wagner

10.000 neue Bewohner im Neckar: Bestand derzeit gesichert. Kormoran ist natürlicher Feind.

Oberndorf - Die 10.000 neuen Bewohner des Neckars bei Oberndorf fühlen sich im wahrsten Sinne des Wortes "wohl wie der Fisch im Wasser".

Am Mittwochmorgen setzte der Gewässerwart des Sportanglervereins Oberndorf, Lothar Konrad, diese Anzahl kleiner Sömmerlinge von Bachforellen im Neckar ein, die von der Fischzucht Hager geliefert worden waren.

Laichmöglichkeiten fehlen

Da der Neckar durchgehend befestigt und begradigt ist, hat das Wasser eine relativ hohe Fließgeschwindigkeit. Dadurch fehlen die Laichmöglichkeiten für die Bachforellen und die Rückzugsmöglichkeiten für die Jungfische. Es fehlen also nahezu alle Möglichkeiten, um in die Seitenbäche abzuwandern, um dort zu laichen.

Die jetzt eingesetzten Sömmerlinge sind fingerlang und einen Sommer alt. Die Forelleneier wurden Ende Dezember des vergangenen Jahres gelaicht, und die Fischchen gewöhnen sich nun an das Neckarwasser.

Bei der Bachfororelle handelt es sich um eine Fischart, die ursprünglich auch im Neckar heimisch war. Sie wurde allerdings nach dem Krieg durch Überfischung und Gewässerverschmutzung praktisch ausgerottet.

Der Sportanglerverein Oberndorf hegt und pflegt den Bestand jedoch seit seiner Gründung und hat der Bachforelle wieder eine Heimat gegeben.

Trotzdem haben die Fische im Neckar einen natürlichen Feind. Der seit den 1990er- Jahren ansässige Kormoran ist ein Fischräuber par excellence und holt sich einen großen Anteil der Fische im Neckar. Dabei hat es ihm besonders die Äsche angetan, deren Bestand trotz großer Bemühungen der Sportangler stark gefährdet ist.

Aber auch die Bachforelle verschmäht er nicht, allerdings ist deren Bestand im Moment, auch durch das Engagement der Sportangler, gesichert.