50 Wanderer mit "Bürger für Bürger" auf der Strecke / Waldsofas laden zur Rast ein / Eröffnung an Aspenklause

Von Peter Wolf

Oberndorf. Herrliches Wetter, wunderbar blühende Wiesen und Bäume, traumhafte Ausblicke auf Oberndorf und zum Abschluss ein fröhliches Fest an der so idyllisch gelegenen Aspenklause: Rund 50 Wanderer erlebten am Samstag den Scheffelweg in jeder Beziehung von seiner schönsten Seite und dies am Tag seiner Eröffnung.

Als Robert Häring, Vorsitzender der "Bürger für Bürger", am Samstagvormittag die große Wanderschar bei der Klosterkirche begrüßte, hatten sich die letzten Wolken verzogen, die Sonne strahlte vom blauen Himmel herab. Die letzten Wochen hatten die "Bürger für Bürger" nochmals kräftig in die Hände gespuckt, um die Betonstelen mit den Gedicht-Tafeln bei den Waldsofas zu installieren und die letzten Hinweisschilder mit dem Scheffelweg-Logo, die den Wanderer sicher zum Ziel bringen, zu montieren.

Häring freute sich, dass sich doch so viele Wanderer eingefunden hatten, die den neuen Oberndorfer Kultur- und Wanderweg gleich zünftig einweihen wollten. Er stellte die drei zur Wahl stehenden Teilstrecken und die Albvereins-Wanderführer vor: die längste von der Klosterkirche über den Stockbrunnen, die Ruine Waseneck, wieder hinunter nach Altoberndorf, hoch zur Kreuzberg-Kapelle Altoberndorf, wieder hinunter zum Irslenbach-Brunnen, hoch zur Wacholderheide, weiter über den Schlattfelsen zum Boller Schützenhaus und wieder hinunter zum Ausgangspunkt, der Klosterkirche (15 Kilometer, Claus Elsässer). Die zweite Teilstrecke führte von der Klosterkirche hoch zum Boller Schützenhaus, weiter zur Schillerhöhe und zum Boller Felsen, hinab nach Aistaig und dann hoch Richtung Aspenklause (elf Kilometer, Heinz Fischer). Die kürzeste und mit nur einem Anstieg auch bequemste Strecke ging von der Klosterkirche hoch zum Stockbrunnen und dann weiter zur Bergkapelle und zur Aspenklause (sechs Kilometer, Heinz Neuberger). Anschließend überreichte Häring noch den Teilnehmern jeweils einen Button mit dem Scheffelweg-Logo, der sie an die Eröffnung erinnern sollte.

Unterwegs erwartete die Wanderer Richtung Stockbrunnen noch eine angenehme Überraschung. Der Tourismusverein hatte oberhalb vom Bildstöckle eine Raststation eingerichtet, bei der die Wanderer bei einem kühlen Getränk, einer Butterbrezel oder einer roten Wurst nochmals Kraft für die vor ihnen liegenden Kilometer tanken konnten. Und es sollte sich herausstellen, dass gerade die Wanderer der längsten Strecke diese Kraft benötigten. Immerhin mussten sie bei fast schon sommerlicher Wärme drei, zum Teil ziemlich heftige Anstiege bewältigen, und auch die drei Abstiege waren nicht von Pappe. So boten die Waldsofas an den schönsten Aussichtspunkten willkommene Gelegenheit, kurz zu verschnaufen, und beim Irslenbach-Brunnen erschloss Claus Elsässer den durstigen Wanderern das dortige Getränke-Lager der "Bürger für Bürger". Voller Interesse studierten die Teilnehmer auch die Tafeln und die Gedichte schwäbischer Dichter wie Friedrich Schiller ("Das Glück und die Weisheit"), Ludwig Uhland ("Die Wurmlinger Kapelle"), Justus Kerner ("Die Straßen, die ich gehe") oder Wilhelm Hauff ("Amor, der Räuber"), nicht immer eine leichte Kost. Die mit gelbem Löwenzahn und anderen Frühlingsblumen übersäten, schon sattgrünen Wiesen, die blühenden Bäume, der sanft dahinplätschernde Neckar, der blaue Himmel ließen die Wanderung zu einem wundervollen Frühlingserlebnis werden, bei dem das Eröffnungsfest an der Aspenklause den krönenden Abschluss bildete. Hier genossen nicht nur die Wanderer, sondern auch viele andere Interessenten einige Stunden lang die Sonne und ließen sich von den "Bürgern für Bürger" verwöhnen.

Hermann Bossenmaier erfreute die Gäste in bestem Schwäbisch mit dem Vortrag von Sebastians Blaus berühmtem Mundart-Gedicht "Dr Neckar". Robert Häring war dann auch rundum zufrieden mit dem Erfolg des Scheffelweg-Eröffnungsfestes. Er konstatierte, dass der Scheffelweg und die Wanderführer-Broschüre auf ein außerordentlich großes Interesse auch außerhalb Oberndorfs stoße.