Sechste Änderung im Gebiet Härle-Sommerhalde Thema im Ortschaftsrat / "Lebensqualität wird beeinflusst"

Von Claudia Holzer-Rohrer

Oberndorf-Boll. Im Mittelpunkt der ersten Sitzung des Boller Ortschaftsrats nach der Sommerpause stand die sechste Änderung und Erweiterung des Gewerbegebiet Härle-Sommerhalde.

Zunächst jedoch wurde dem Bauantrag der Firma Bippus stattgegeben, eine temporäre Zelthalle aufzustellen, die als Lager für Leergut dient und somit keinen besonderen Schutzmaßnahmen unterliegt.

Bekanntgegeben wurde der Abschluss des Denkmalverfahrens bezüglich des Wohn-und Ökonomiegebäudes am Rathausplatz 6 und die damit verbundene Freigabe zum Abriss durch das Denkmalamt. Stattgegeben wurde dem Antrag des Tennisclubs Bochingen, zwei Trainingseinheiten pro Woche in der Mehrzweckhalle durchzuführen. Dadurch sind nun die letzten freien Kapazitäten ausgeschöpft.

Die Schäden in der Allmandstraße wurden zwischenzeitlich behoben. Auf die Anfrage bezüglich der Schlattstraße erhielt man die Auskunft, dass diese in die üblichen Kehrintervalle integriert sei.

Im Gegensatz zum Landratsamt, das mit der Linienmarkierung das Gefahrenpotenzial auf der L 415 zwischen Oberndorf und Boll eingedämmt sieht, betrachtet der Boller Ortschaftsrat die Sache nicht als erledigt und will weiterhin vorstellig werden.

Vier Parkplätze sollen neben der Kirche ausgewiesen werden. Anfragen bezogen sich auf eine Versetzung des Verkehrsschildes, welches den Lastern den Weg in das Gewerbegebiet weist sowie auf das Anbringen einer Mittelmarkierung in der Kurve beim Gasthaus Linde.

Vier neue Parkplätze neben der Kirche

Mit Harald Ginter von der Stadtverwaltung und Thomas Grözinger vom Büro Gfrörer aus Empfingen (Bauleitplanung) waren dann die beiden Experten anwesend, die sechste Änderung und Erweiterung im Bebauungsplanverfahren Härle-Sommerhalde vorzustellen. Kurz zeigte man nochmals den Weg auf, welcher zur vorliegenden, Planung geführt hat.

Diese zeigt die letzte Erweiterung nach Westen und sieht dabei eine Zweiteilung vor. Der südliche Bereich ist dem Bau einer weiteren Halle der Firma Bippus zugeordnet, und die kleinere, nördlich gelegene Fläche, sieht weitere Kapazitäten für Gewerbetreibende vor. Letztere gleich mit zu integrieren – obwohl noch keine Anträge vorliegen – war der Tatsache geschuldet, dass man mit der Gesamtplanung nun endgültig abschließen kann. Das hatte den Vorteil, dass das Thema Ausgleichsfläche und deren Gestaltung auch gleich mit verarbeitet werden konnte.

Laut Ginter könnte im späten Frühjahr 2015 der Baubeginn erfolgen, sollte dem Plan grünes Licht für das Durchlaufen der Instanzen gegeben werden. Intensiv war die Meinungsbildungsphase, die in eine Ablehnung mit vier Gegenstimmen mündete. Zwei Ortschaftsräte stimmten zu, ein Ortschaftsrat war nicht anwesend.

Obwohl man sich der Bedeutung als Industriestandort, der Bereitstellung von Arbeitsplätzen durchaus bewusst zeigte, wog das gefühlte, durch die Umsetzung verstärkte Verkehrsaufkommen stärker, da es die "Lebensqualität im Ort beeinflusse".

Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm betonte, dass man den Rahmen für das Gesamtgebiet schon vor vielen Jahren abgesteckt habe und die Realisierung dieser letzten Phase das Ende des Weges markiere.

Am kommenden Dienstag wird der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung (Beginn 17 Uhr) über dieses Thema befinden.