Das Radiks-Ensemble klärt zu Gewalt und Mobbing auf, ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Schule: Theaterensemble zeigt zwei Anti-Mobbing-Stücke

Oberndorf. Zwei Theaterstücke zum Thema Mobbing und Gewalt an Schulen erlebten die Schüler der Werkrealschule Oberndorf. Zu Gast war das extra aus Berlin angereiste Ensemble Radiks, das zuvor von Schulsozialarbeiterin Hannah Klaiber unter dem Aspekt der Gewaltprävention eingeladen worden war.

Die beiden Profi-Schauspieler Alexander Abramyan und Dorothee Krüger hauchten den beiden Theaterstücken in beeindruckender Weise Leben ein, indem sie gekonnt zwischen verschiedenen Rollen wechselten und ein dichtes Bild aus gegensätzlichen Charakteren zeichneten.

Protagonistin sieht sich mit Neid konfrontiert

Das Stück "Und dann kam Alex" thematisiert die Notlage von Alex, eines in der Schule schikanierten 17-jährigen Jungen, dessen aufgestaute Wut und Frustration über die Attacken seiner Mitschüler sich in einem dramatischen Finale Bahn bricht. Im zweiten Stück, "Fake oder War doch nur Spaß", lag der Fokus verstärkt auf dem Thema Cybermobbing sowie dessen Ursachen und möglichen Folgen. Erzählt wurde die fiktive Geschichte der 17-jährigen Lea, die vom Durchbruch als Sängerin träumt und in einer Casting-Agentur aufgenommen wird. Dieser Erfolg bleibt jedoch nicht ohne Folgen für das Mädchen, denn er weckt den Neid und die Missgunst einiger Mitschüler, die sie fortan über soziale Netzwerke angreifen und demütigen. Lea muss lernen, zwischen echten und falschen Freunden zu unterscheiden, und bezahlt für diese Erfahrung einen hohen Preis.

Karl Koch, Autor der beiden Stücke, hatte zuvor umfangreich recherchiert und sich eindringlich mit der Thematik befasst. Dazu hatte er unter anderem auch ehemalige Mobbingopfer zu ihren Erfahrungen befragt.

Im Anschluss an beide Stücke gab es eine offene Gesprächsrunde, in der die Schüler den Schauspielern Fragen stellen konnten. Die Gespräche regten zum Nachdenken über Gewalt an Schulen und Mobbing an und weckten bei vielen allgemein das Interesse am Theater.