Eva Scherer Foto: Wössner Foto: Schwarzwälder-Bote

Eva Scherer referiert beim Herbstnachmittag der Aistaiger Senioren über ihre Flüchtlingsarbeit

Von Werner Wössner

Oberndorf-Aistaig. "Brich dem Hungrigen dein Brot, und die, die im Elend sind, führe in dein Haus." Unter dieses Zitat aus der Heiligen Schrift stellte Eva Scherer von der Initiative "Offene Hände" ihren Vortrag zum Thema "Flüchtlinge".

Sachlich schilderte die Referentin beim Herbstnachmittag des Aistaiger Seniorenclubs die Wege und Stationen, die die ankommenden Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen durchlaufen müssen. Wenn sie dann zu guter Letzt einer Stadt oder Gemeinde zugewiesen werden, sind die Probleme jedoch längst nicht gelöst.

Die Flüchtlinge benötigten neben Wohnraum auch Einrichtungsgegenstände, Kleidung und Schuhe und natürlich auch Nahrungsmittel. Eva Scherer und ihre Organisation sind hier bei der Bevölkerung, wie sie in ihren Erläuterungen schilderte, auf offene Ohren und gebende Hände gestoßen.

Das größte Problem sah Scherer allerdings in dem Erlernen der deutschen Sprache. Um in Kontakt mit den Flüchtlingen zu kommen, sei sie ständig auf der Suche nach Dolmetschern, denn für eine Integration in die Gesellschaft und eine Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt sei die Beherrschung der deutschen Sprache unumgänglich. Mit Unterstützung der Volkshochschule Oberndorf konnten diesbezüglich erste Barrieren überwunden werden.

Zu den Schwerpunkten in der Arbeit der Initiative "Offene Hände" gehöre auch die Begleitung von Flüchtlingen und Asylsuchenden bei Behördengängen und Arztbesuchen. Die Referentin ging auch auf die Gründe ein, warum so viele Menschen ihre Heimat verlassen: Krieg, Unterdrückung, Korruption, keine sozialen Einrichtungen. Eva Scherer räumte auch mit der Vorstellung vieler Bürger auf, dass die Flüchtlinge großzügige finanzielle Unterstützung erhalten würden.

"Beeindruckend" nannte die Leiterin des Seniorenclubs, Gitta Schermann, die Erläuterungen und den Vortrag und überreichte der Referentin einen Strauß mit Sonnenblumen.

Beim gemütlichen Kaffeetrinken mit Butterbrezeln und Hefezopf sowie beim Genuss von Zwiebelbearda und Apfelkuchen mit neuem Wein blieb bei diesem Herbstseniorennachmittag auch genügend Zeit für Gespräche und Unterhaltung.