Beffendorfer Ortschaftsrat befürwortet Umstellung aber einstimmig

Oberndorf-Beffendorf (rhu). Das neue Ökokonto war Thema im Beffendorfer Ortschaftsrat und wurde kontrovers diskutiert.

Harald Ginter vom städtischen Bauamt stellte die 13 Flächen des Ökokontopools, die überwiegend in städtischem Besitz sind, vor. Zwei Flächen, eine größere, sind davon in Beffendorf. Ein Fischweiher am äußeren Stellenwasen muss noch eingearbeitet werden. Hierfür fehlt derzeit die Bewertung des Fachbüros.

Für die Nutzer könnte die Ausweisung einer Ökokontofläche bedeuten: die Extensivierung des Grünlandes, bei Feuchtwiesen der Rückbau von Drainagen oder die Umwandlung von Ackerland zu Grünland.

Wann die Landwirte über die Maßnahmen und Auswirkungen des Ökokontos informiert werden, interessierte Ortsvorsteherin Ruth Hunds. 2017 stünden die Neuverpachtungen an, so Ginter und Michael Lübke ergänzte, dass nicht gleich alle Flächen entwickelt würden. Es komme darauf an, wie stark die Bauentwicklung sei. Erst wenn eine Zuordnung zu einem Baugebiet erfolgt sei, kann die Fläche nicht mehr aus dem Pool genommen werden.

Kosten für Pflege und Erhalt der Flächen werden auf die Baugebietspreise umgelegt. Die Wertigkeit von Wiesen- oder Streuobstflächen oder Wasserläufen sei sehr unterschiedlich. Lübke betonte, dass man Flächen zum Ausgleich brauche. Nicht jedes Baugebiet könne selbst für Ausgleichsmaßnahmen sorgen.

Thomas Jochem regte an, Flächen zu verkaufen und landwirtschaftlich weniger genutzte aufzukaufen. Die Flächen im Steigweg beim Regenüberlaufbecken könne man auch in die Liste aufnehmen, so Matthias Schneider. Wer kontrolliere, wenn ein Bach renaturiert wird, fragte Jörg Hezel? Die untere Naturschutzbehörde wolle Transparenz, fordere Lagepläne an und kontrolliere, so Ginter. Sorgen machte Hunds die Preisgestaltung der Bauplätze, wenn das Ökokonto eingerechnet werden muss. Wohin entwickeln sich dann die Preise? Da Bochingen mehr Infrastruktur habe als das ländliche Hochmössingen und Beffendorf, müssten die Bauplatzpreise teurer sein, meinte Hezel und Jochem ergänzte, die Autobahn steigere auch die Attraktivität.

Roland Lauble meinte, man müsse gesamtstädtisch denken, doch habe er Probleme, im Mai 2015 über Grundstücke abzustimmen, deren Neuverpachtung erst 2017 anstehe und man heute noch nichts über den Flächenbedarf 2017 und die Reaktionen der betroffenen Landwirte wisse.

Allen Räten wäre es lieber, größere Bereiche der Kälberweide gar nicht erst in den Ökokontoflächenpool aufzunehmen, sondern die vorgeschlagenen Ersatzflächen zu überprüfen.

Keine Bedenken hatten die Ortschaftsräte, die Umstellung auf das neue kommunale, baurechtliche Ökokonto, einstimmig zu befürworten. Ein Zusatzantrag auf Überprüfung und Anpassung der Fläche Kälberweide wurde angeregt und einstimmig an die Verwaltung weiter gereicht.