"Chorisma" überzeugt vor allem beim Titel "Ewigkeit". Am Klavier werden die Sänger von Susanne Kappler-Danner begleitet. Foto: Friedrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Aistaiger Chorprojekt geht mit einer Musical Soirée ganz neue Wege

Oberndorf-Aistaig (kf). Gerade der letzte Satz von Olaf Schührer am Abend der Musical Soirée beleuchtete die Szene nur zu deutlich. Er bedankte sich "für ein solch nettes Publikum, das wir bisher noch nie hatten".

In der Tat – Olaf Schührer hatte im Januar 2016 den Vorsitz beim Gesangverein Eintracht in Aistaig übernommen. Er wollte frischen Wind in vielleicht verstaubte Strukturen bringen. Das ist ihm gelungen. Er gründete das Chorprojekt "Chorisma", sprach Mitglieder des Gesangvereins an, suchte aber auch neue, wenn möglich junge Stimmen.

Am vorläufigen Ende der Initiative stand dann die Musical Soirée, die am vergangenen Samstag den kleinen Saal der Aistaiger Mehrzweckhalle bis auf nur ganz wenige Plätze füllte.

Schon im ersten Teil des Abends überzeugten die 14 Sänger mit Titeln aus verschiedenen Musicals wie Air, Cats oder Hello Dolly. Beim Titel Cabaret nahm sich Olaf Schührer, langbekleidet und hochbeschuht, selbst in die Pflicht. Die Zuhörer waren begeistert.

Weiteren Höhepunkten schritt man nach der Pause zu: "Der Tanz der Vampire" wurde zentriert auf sechs zentrale Lieder, für die Jim Steinmann und Michael Kunze die musikalischen und textlichen Vorlagen geliefert hatten. Herausregend waren dabei die Titel "Nie geseh’n" und "Draußen ist Freiheit". Gesanglich und auch schauspielerisch erwiesen sich Franziska Glück und Olaf Schührer als kongeniales Paar.

Bevor Olaf Schührer mit seinem Solo "Wenn Liebe in dir ist" noch einmal vor das Publikum trat, war es Regina Berger, die mit dem schwierigen Part "Tot zu sein, ist komisch" zu überzeugen vermochte. Nicht allein in diesen Momenten war es erstaunlich, wie sich die Mitglieder dieser Gruppe – alles Amateure – einbringen konnten, was in erhöhtem Maße auch für Vladimir Catalina galt, der mit "Die unstillbare Gier" den Schlusspunkt setzte. Dem verdienten wie anhaltenden Applaus mochte sich "Chorisma" nicht widersetzen. Noch einmal nahmen sich die 14 Stimmen des Titels "Ewigkeit" an, in dem Graf Krolock, seines Daseins als lebend Toter überdrüssig, sein totes Leben reflektiert. Olaf Schührer bedankte sich bei Susanne Kappler-Danner, die am Klavier "harte Arbeit" zu verrichten hatte und dem Chor eine unabdingbare Unterstützung war. Der Dank galt dann aber auch dem Serviceteam hinter der Theke.

Gefragt, wie es denn weiter gehe mit "Chorisma", versprach der Chorleiter, dass man auf jeden Fall in diesem Sinne weiter machen wolle. So ist für das kommende Jahr eine A-capella-Aufführung geplant.