Ortschaftsrat: Für die Mehrzweckhalle und die Bauplätze im Kern sieht es gut aus

Oberndorf-Boll. Wie in allen Stadtteilen werden auch in Boll einige Wünsche und Forderungen vom Wandel in der kommunalen Buchführung eingeholt – sprich, von der Einführung der Doppik. Geringeres Investitionsvolumen und eine erschwerte Kreditaufnahme lassen den Maßnahmenkatalog doch etwas schrumpfen.

Grunderwerb muss warten

Angefangene Großprojekte haben da natürlich die besseren Karten im Spielraum der Finanzierung. "Eine Diskussion kann ausschließlich über die Prioritäten geführt werden", so die Verwaltungsspitze, bevor das kommunalpolitische Gremium erfuhr, welche Maßnahmen in den Vorbesprechungen des Gemeinderats Eingang in den gesamtstädtischen Haushalt 2018 gefunden haben. So wurde die Dringlichkeit der Planungskosten für die Mehrzweckhalle erkannt. Weitergehen kann es auch bei der Bauplatzbereitstellung im Ortskern, und finanziert wird die WC-Sanierung im Rathaus.

In die Kategorie "mittelfristig" fiel der Abriss des Gebäudes in der Steigstrasse, die Erweiterung des Schuppengebiets und der Grunderwerb, um in Sachen Baugebiet Brühlwiesen III voranzuschreiten. "Wir müssen in allen Stadtteilen Bauland entwickeln", so Bürgermeister Hermann Acker hinsichtlich der zeitlichen Rückstufung in Boll.

Die Zeiten, in denen man "in die Vollen" gehen konnte, seien unwiederbringlich vorbei. Vielmehr müsse das "gesamtstädtische Denken" stärker in den Fokus rücken. Schließlich profitiere die gesamte Bevölkerung von dem Investitionsvolumen, das in die Einrichtungen der Kernstadt fließe. Als Beispiele nannte er die weiterführenden Schulen, den barrierefreien Bahnhof, das Brauereiareal, Betreuungsräume, Mensa, Ganztagesschule und Freizeiteinrichtungen.

Einsparung beim Rathaus

Dass sich die Mehrzweckhalle im Haushaltsplan wiederfindet, wurde positiv registriert. Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm fügte an, dass die Vorstände der sechs Vereine mit rund 1600 Mitgliedern hinter der Maßnahme stehen – im Bewusstsein, dass Finanzmittel und Eigenleistungen gefordert sind.

Armin Hug brachte den gewünschten Kreisverkehr zur L 415 als Entschärfung des Gefahrenpotentials auf den Ratstisch. Er habe die Kommunikation über die Sinnhaftigkeit vermisst, in Bochingen einen Kreisverkehr zu planen, der seiner Meinung nach nicht zwingend sei. Acker verwies darauf, dass ein Kreisverkehr in Boll die städtischen Finanzen belaste, der angedachte in Bochingen jedoch nicht.

Denn sollte es zum Bau eines Lebensmittelmarktes kommen, werde die Maßnahme vom Investor und über die Umlegung auf die Bauplätze getragen. Sollte aber der Lebensmittelmarkt nicht realisiert werden, gebe es auch keine Kreisverkehrsanlage.

Reiner Link sprach das Einsparpotential an, das sich ergebe, wenn im Zuge der Sanierung der Rathaustoiletten zugleich die Dachsanierung und die Erneuerung der Fenster angepackt würden. Da der Geldtopf laut Acker ausgereizt ist, würde eine solche Bündelung aktuell eine Verschiebung auf 2019 oder 2020 bedeuten. Das Gremium bewertete derweil die Anwesenheit der Verwaltungsspitze positiv. Ein direkter Austausch werde häufiger gewünscht.