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Stadt will über Hotspot-Einrichtung beraten

Mit dem Wegfall der Störerhaftung ist es für Städte leichter geworden, ein öffentliches Wlan-Netz zu betreiben. Auch die Stadt Oberndorf denkt über die Schaffung eines oder mehrerer solcher "Hotspots" nach. Die Entscheidung soll im Herbst fallen.

Oberndorf. Uneingeschränkt im Internet surfen können: Vielerorts ist dies jetzt schon möglich. Viele Telefon- und Internetanbieter bieten ihren Kunden das sogenannte "Wlan to go" an, mit dem man jederzeit online gehen kann. Auch in vielen öffentlichen Gebäuden gibt es "Free Wifi" für alle.

Zwei solcher Hotspots existieren bereits in Oberndorf: in der Caféteria des SRH-Krankenhauses und in der Stadtbibliothek, wo das Wlan laut Michael Beier vom Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Reutlingen-Ulm (KIRU) seit dessen Einrichtung vor einigen Monaten sehr rege genutzt wird. Nun könnten einer oder mehrere neue hinzukommen, und zwar nicht in Gebäuden, sondern auf öffentlichen Plätzen. Je nach Bedarf wären laut Bürgermeister Hermann Acker beispielsweise der Schuhmarktplatz, der Gleisbereich des Bahnhofs, das Freibad oder der Talplatz geeignet.

Ein solcher Hotspot könne laut Beier an praktisch jedem Gebäude angebracht werden. Die Stadt Schramberg beispielsweise hat bereits vor einiger Zeit einen Router in einer Dachgaube des Rathauses installiert. Einige Städte montierten die Geräte aber auch auf Straßenlaternen oder Ähnlichem. Die Reichweite betrage derzeit rund 100 Meter mit einem Radius von 360 Grad, erläuterte Beier. "Die Endgeräte müssen das aber auch mitmachen – einige Smartphones beispielsweise sind auf eine Reichweite von nur rund 80 Metern ausgelegt."

Sicherer Betrieb

Will die Stadt einen oder mehrere Hotspots einrichten, kann sie die Router für eine Dauer von drei oder fünf Jahren mieten. Der Betrieb läuft dann über den jeweiligen Partner, beispielsweise die KIRU. Der Betreiber übernimmt dann auch die Haftung, so dass sich für die Stadt Abmahnsicherheit ergibt – etwa, wenn Kriminelle versuchen, das offene Wlan-Netz für ihre Zwecke zu missbrauchen. Denn trotz des Wegfalls der Störerhaftung, der noch in diesem Jahr kommen soll, ist das Internet noch immer kein rechtsfreier Raum.

Ob und wie viele Hotspots es in Oberndorf in Zukunft geben wird, will der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsverhandlungen im Herbst dieses Jahres beraten und beschließen. Denn das Ganze ist nicht billig: Allein die Einrichtung zweier Hotspots, beispielsweise im Bereich Talstraße/Rathaus, kostet für eine Laufzeit von drei Jahren mit allem Drum und Dran rund 10 800 Euro, für eine Laufzeit von fünf Jahren rund 14 400 Euro.