Besonders beeindruckend war der riesige Zinkkessel mit der Aufschrift "Daniela, die Feurige". Er wurde 2008 in Betrieb genommen und enthält 450 Tonnen flüssiges Zink bei einer Betriebstemperatur von 448 Grad Celsius. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Jobintegration: Firmen informieren über ihre Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten

Oberndorf (sf). Die Serie von Betriebsbesichtigungen für Flüchtlinge im Raum Oberndorf wurde im Mai fortgesetzt.

Auch bei der Firma FKB in Aistaig war wieder eine Gruppe interessierter Flüchtlinge vor Ort, um sich vom Geschäft mit Befestigungstechnik für den Hydraulik- und Sanitärbereich, Maschinenleuchten und feinwerktechnischen Geräten ein Bild zu machen. Insbesondere zu den Ausbildungsberufen gab es in der Anfangspräsentation Informationen, die dann im Betriebsrundgang durch persönliche Eindrücke ergänzt wurden. Geschäftsführer Wolfgang Schatz stellte der Gruppe sein Unternehmen vor. Beim Rundgang nahm Schatz sich viel Zeit, um alle Fragen der Besuchergruppe beantworten zu können. Bei Susanne Winterhalter, der Personalleiterin von FKB, erkundigten sich die Geflüchteten im Detail über die Ausbildungsmöglichkeiten. Winterhalter machte in diesem Zusammenhang auf das Angebot von Praktika bei FKB aufmerksam.

"Ich möchte jeden einzelnen ermuntern, von diesem Angebot Gebrauch zu machen", sagte Integrationslotse Markus Singler, der die Betriebsbesichtigung initiiert hatte. "Nur so kann man für sich herausfinden, ob ein Berufsbild zu den persönlichen Fähigkeiten passt."

Ebenso herzlich war eine Woche zuvor eine weitere Gruppe bei der Firma Galvaswiss in Bochingen empfangen worden. Die deutsche Niederlassung des Schweizer Unternehmens existiert seit 21 Jahren und beschäftigt 65 Mitarbeiter unterschiedlicher Nationalitäten, 50 davon in der Produktion.

Geschäftsführer Hans-Walter Schaible sowie Produktionsleiter Lorenz Eisele konnten aus Erfahrung bestätigen, dass im Arbeitsalltag schnelle sprachliche Erfolge möglich sind. Ausführlich wurden die Produktionsabläufe, Arbeitsbedingungen und erforderlichen Fertigkeiten erklärt, die im Betrieb vermittelt werden.

Die Flüchtlinge erfuhren, dass Feuerverzinker in Deutschland im Gegensatz zum Oberflächentechniker, der sich eher mit galvanischen Prozessen beschäftigt, kein Lehrberuf ist. Auch für ungelernte Arbeiter gebe es also Beschäftigungspotenzial. Voraussetzungen seien die Bereitschaft zu sorgfältiger handwerklicher Arbeit und keine Scheu vor der starken körperlichen Belastung sowie den extremen Temperaturen in der 8000 Quadratmeter großen Produktionshalle.

Sehr gut kam das Angebot an, einmal selbst auszuprobieren, wie die Teile für das nachfolgende Zinkbad aufgehängt werden müssen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Einige Geflüchtete erkundigten sich bei Galvaswiss nach den Verdienstmöglichkeiten, die leistungsabhängig sind.

Eine logistische Herausforderung wäre für sie jedoch der potenzielle Arbeitsweg, der allein mit öffentlichen Verkehrsmitteln wohl kaum bestritten werden kann, da in Schichten von 5 bis 23 Uhr sowie nachts gearbeitet wird.  Weitere Betriebe, die an einer Firmenberatung zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen interessiert sind, können sich an die Integrationslotsen wenden. Sie sind ein Projekt von Südwestmetall. Markus Singler ist in der Gerberstraße in Villingen-Schwenningen beim gemeinnützigen Bildungsträger BBQ Berufliche Bildung, einer Tochtergesellschaft des Bildungswerks der Baden-Württembergischen Wirtschaft, zu erreichen – Telefon 07721/ 87 86 45 15, mobil 0151/ 15 97 12 70, E-Mail singler.markus@biwe-bbq.de