Nachruf: Uhrmacher- und Augenoptikermeister Christian Günther ist gestorben

Oberndorf. Der Oberndorfer Geschäftsmann Christian Günther ist im Alter von 78 Jahren gestorben. In Hartenstein im Erzgebirge wurde Günther geboren. Sein Berufswunsch war eigentlich Tierarzt. Zum Studium wurde er in der ehemaligen DDR aber nicht zugelassen. Also absolvierte er eine Uhrmacherlehre in Zwickau. Direkt im Anschluss an diese Ausbildung erhielt Christian Günther eine Sondergenehmigung, um die Uhrenmesse in Berlin zu besuchen. Diese Gelegenheit nutzte der junge Mann zur Flucht nach Westdeutschland. Bei seinen beiden Halbschwestern in Hamburg fand er Unterschlupf. Das Geld fürs Flugticket legte ihm die Cousine seiner Mutter aus.

Trotz des von ihm nicht sehr geliebten Uhrmacherberufs absolvierte er in Hamburg die Meisterprüfung. In einer Fachzeitschrift las er eine Stellenausschreibung aus der Schweiz. Und so kam er 1964 mit seinem Koffer in Huttwil im Emmental an. Dort sah ihn seine spätere Frau Brigitte zum ersten Mal durchs Schaufenster der Bäckerei, in der sie ihre Lehre machte. Geheiratet wurde 1967 in Thun/Schweiz. Um eine Augenoptikerlehre beginnen zu können, kehrte Christian Günther nach Deutschland zurück. Schließlich legte er auch hier die Meisterprüfung ab. Die Augenoptik wurde sein Steckenpferd. 1975 übernahm er mit seiner Frau in Oberndorf das Geschäft von der Familie Klett. Die Neckarstadt wurde für die Familie zur Heimat. Nach einem Unfall und einer Thrombose im Kopf veränderte sich 2002 das Leben des aktiven Mannes und seiner Familie vollständig. Mit viel Disziplin kämpfte er sich zurück ins Leben. Jedoch war er nie mehr derselbe wie vorher, berichtet seine Familie. Nach einem weiteren Unfall 2014 wurde Christian Günther ein Pflegefall. Im Haus Raphael fand er eine liebevolle Begleitung bis zu seinem Tod. Mit seiner Frau, den beiden Töchtern und den zwei Enkelkindern trauert Oberndorf um Christian Günther.  Die Beerdigung findet am Mittwoch, 8. März, 13.30 Uhr auf dem Lindenhof-Friedhof statt.