Straßenzüge für Förderprogramm "Leben mittendrin" festgelegt

Oberndorf-Boll (chr). Die jüngste Sitzung des Boller Ortschaftsrates hatte wieder interessierte und aufmerksame Zuhörer gefunden. Zu Beginn war eine Bürgerfragestunde angesetzt, in welcher der Antrag für ein Wartehäuschen an der Bushaltestelle mündlich formuliert und schriftlich eingereicht wurde. Als Begründung wurde die kalte und nasse Jahreszeit benannt, und die Tatsache, dass den jüngeren Schülern ein geschützter Platz oft verweigert werde.

Der zweite Tagesordnungspunkt hatte die Parksituation bei der Mehrzweckhalle – insbesondere hinsichtlich des Abstellens von Lastern zum Inhalt. So wurde zuerst der Ist-Zustand erfasst, die Konsequenzen für die Anlieger benannt. Ortschaftsrat Dieter Rinker verwies auf die Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der gesetzlichen Richtlinien und klärte die Fragen aus polizeilicher Sicht. Im Raum standen nach intensiver Diskussion die eventuelle offizielle Ausweisung einer begrenzten Anzahl von Laster-Parkplätzen einhergehend mit Festlegung der Tonnagen und zeitlicher Begrenzung. Darüber soll nun in der nächsten Sitzung eine Entscheidung fallen. Innen- vor Außenerschließung – so das angestrebte Ideal, den Ortskern lebendig zu halten. Da ein Neubau an der Peripherie oft kostengünstiger ist als im Dorfkern, wo in den meisten Fällen ein Abriss vorausgehen muss beziehungsweise hohe Sanierungskosten anfallen, wurde ein Förderprogramm aufgelegt, welches das "Leben mittendrin" in den Fokus nimmt und zunächst für fünf Jahre ausgelegt ist. Es gewährt finanzielle Unterstützung für den Abriss eines alten, baufälligen oder leerstehenden Gebäudes in dem als "Ortskern" definierten Areals. 50 Prozent der Fördergelder werden bei Abriss ausbezahlt, der Rest bei der Fertigstellung eines "ortsbildgerechten Neubaus" innerhalb von zwei Jahren. Nun war das Gremium gefordert, den in Frage kommenden Bereich auszuweisen. Da im Boller Stadtteil die alten und ältesten Häuser nicht in einem Radius um Kirche und Rathaus zu finden sind, sondern – wie Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm an Hand einer Skizze demonstrierte – entlang verschiedener Straßenzüge, wurde diese in Augenschein genommen und durchdiskutiert.

Durch die visuelle Unterstützung konnte dann auch sehr schnell und einstimmig ein Vorschlag verabschiedet werden.