Hauptversammlung: Boller Abteilungskommandant wirbt für eine kontinuierliche Übungsteilnahme
Oberndorf-Boll. Wie schnell ein Übungsszenario Realität werden kann, erfuhren die Boller Wehrmänner in der Neujahrsnacht beim Carport- und Garagenbrand in Bochingen.
Dies nahm Abteilungskommandant Daniel Danner bei der Hauptversammlung der Abteilungswehr im Gasthaus Linde zum Anlass, für die kontinuierliche Übungsteilnahme zu werben. Ein Atemschutzworkshop und ein gemeinsamer Übungsnachmittag mit der Abteilung Bochingen hätten sich ausbezahlt, indem beim oben genannten Einsatz ein Rädchen ins andere griff.
13 Übungsdienste und die Hauptübung am Gemeindezentrum zum Thema "Schlecht zu Fuß" wurden übers Jahr abgehalten. Danner selbst ging mit gutem Beispiel voran und brachte es, ebenso wie Bernd Schmid und Rudi Hölle, auf 100 Prozent Übungsbeteiligung, die im Durchschnitt bei 72 Prozent lag.
24 Mann zählte die Feuerwehrabteilung Boll zum Jahresende. Bei acht Einsätzen waren 80 Mann rund 81 Stunden im Einsatz – den oben genannten Brand nicht mitgezählt, da die Alarmierung im neuen Jahr eine Stunde nach Mitternacht erfolgte. Auch diverse Lehrgänge wurden besucht.
Stadtbrandmeister Dieter Flügge und Daniel Danner sprachen für folgende Personen Beförderungen und Glückwünsche anlässlich ihrer Qualifizierung aus: Markus Danner nahm beim Gruppenführerlehrgang in Bruchsal teil und wurde zum Löschmeister befördert. Jochen Waßmer wurde aufgrund jahrelanger Tätigkeit als Gruppenführer zum Hauptlöschmeister ernannt. Den Feuerwehrführerschein erwarben Matthias Buck, Kai Danner, Michael Danner, Daniel Danner und Daniel Kohler.
Thomas Luthardt und Sven Heinzelmann absolvierten den Jugendgruppenleiter-Lehrgang in Trossingen. In beeindruckenden Details berichtete Luthardt höchst ausführlich über die 2015 gegründete Jugendfeuerwehr Boll/Bochingen ("BoBo"), der je sechs Jugendliche pro Teilort zwischen 13 und 18 Jahren angehören. Engagiert widmen sich die Verantwortlichen der attraktiven Jugendausbildung mit Spaß und Spiel und der Werbung weiterer Mitglieder, beispielsweise durch eine Flyer-Aktion.
Hauptfeuerwehrmann Alwin Arnold wechselte nach 44 Jahren aktiver Dienstzeit in die Alterswehr und erhielt ein Geschenk für sein langjähriges Engagement. Nach seinem Beginn als Truppmann hatte er Ausbildungen zum Truppführer und Maschinisten absolviert, war Motorsägenführer und nahm an sämtlichen Erste-Hilfe-Auffrischungen teil.
In seiner Funktion als Kassenprüfer bescheinigte er Rudi Hölle, der für nächstes Jahr seinen Rückzug als Kassierer ankündigte, eine einwandfreie Kassenführung.
Das Minus in der Kasse wurde von einem guten Kassenbestand aufgefangen und war der Anschaffung neuer Polo-Hemden sowie einem Zweitagesausflug nach München geschuldet, der als kameradschaftlicher Höhepunkt galt. An Feuerwehrfeste in Aistaig, Weiden und Oberndorf, die Fahrzeugeinweihung auf dem Lindenhof und alle weiteren Aktivitäten erinnerte Schriftführer Rolf Schittenhelm.
Eine flammende Laudatio auf "eine unserer ältesten Selbsthilfeeinrichtungen" hielt der stellvertretende Ortsvorsteher Rainer Link bei seinem Grußwort, das nicht nur Dieter Flügge aus dem Herzen sprach und großen Beifall hervorrief. Schließlich plädierte Flügge dafür, Leistungsabzeichen im eigenen Landkreis abzulegen, die Einsatzbereitschaft durch regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen und Atemschutz-Auffrischungen zu erhalten und sich besonders der Jugendarbeit zu widmen. Hohe Investitionen werde in Zukunft die Umstellung auf digitale Alarmierung erfordern. Terminvorschau: Am Freitag, 31. März, findet in der Boller Mehrzweckhalle die Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Oberndorf statt.