Rowena Laxamana-Sta Rosas Bild "Ein flüchtiger Eindruck der Situation" wird heute überall ausgelegt. Foto: Laxamana-Sta Rosa Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Am Weltgebetstag wird über Fairness nachgedacht

Oberndorf. "Was ist denn fair?" – um diese Frage geht es heute konfessionsübergreifend in den Gottesdiensten, die weltweit am ersten Freitag im März gefeiert werden.

Wenn die Gebete, Lieder und Texte heute rund um den Globus wandern, dann dreht sich vordergründig in mehr als 100 Ländern der Erde alles um die Philippinen. Denn die Frauen des südostasiatischen Inselstaates haben die diesjährige Weltgebetstagsordnung vorbereitet. Der Tag hat den Anspruch der Sensibilisierung für ein bestimmtes Thema, was anhand der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lage des jeweiligen Gastgeber-Landes in enger Verknüpfung mit den Worten der Bibel Aufarbeitung findet.

So wird heute das Nachdenken über Gerechtigkeit im Mittelpunkt stehen, in Anknüpfung an Johannes 10,10: "Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben". Und da diese Aussage Jesu laut Bibel auf alle Menschen zutrifft, will dieser Gottesdienst in die aktuelle Lebenslage der Mitfeiernden hineinsprechen. Er soll motivieren, die Augen für untragbare Zustände zu öffnen und zum persönlichen Handeln aufrufen.

Am Beispiel der Inselgruppe im Pazifischen Ozean, die sonst nahezu nur für ihre Tauchreviere und Strände bekannt, aber aufgrund ihrer Lage auch stark von Naturkatastrophen betroffen ist, hat ein Team den Gottesdienst erarbeitet. Die direkte Frage "Was ist denn fair?" hat in der sozialen Ungleichheit auf den Philippinen ihren Ursprung. Denn trotz des Reichtums an natürlichen Ressourcen und Bodenschätzen, profitiert der Großteil der rund 100 Millionen Einwohner nicht vom wirtschaftlichen Wachstum.

Frage bekommt eine tiefere Dimension

Die Künstlerin Rowena Laxamana-Sta Rosa war bei der Vorbereitung dabei und hatte die einmalige Gelegenheit, in ihrem Titelbild die Inhalte des Workshops konkret umzusetzten. "Ein flüchtiger Eindruck der Situation in den Philippinen" – so nannte die freiberufliche Zeichnerin ihr Werk, das heute auch im Oberndorfer Stadtgebiet in den Weltgebetstagsgottesdiensten ausgelegt wird. Liest man die Originalversion auf der Rückseite: "Am I Being Unfair to you?" (übersetzt: "Verhalte ich mich dir/euch gegenüber unfair?"), dann wird aus dem anonymen Nachdenken über Gerechtigkeit eine persönliche Angelegenheit. Die Frage bekommt eine tiefere Dimension.

Ausdrucksstark, mit vielen bunten Szenen, die das Weltgebetstagsland charakterisieren, lädt die junge Methodistin zu einer intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Philippinen und dem Bibeltext der Liturgie ein. Mit Waage, Kreuz und Augenbinde dominiert Justitia das Gemälde. Sie ist im Begriff, den Schleier ganz von ihren Augen zu ziehen. So wird der Blick frei auf die Menschen, die die Lasten zu tragen haben, auf den Reichtum des Landes, den Wenige unter sich aufteilen, die Armut, die Chancen in der Großstadt und auch auf die Schönheit der rund 7000 Inseln.

Bochingen/Boll: 17 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum in Boll

Epfendorf: 19 Uhr im REMI

Oberndorf/Lindenhof/Aistaig: 18 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Aistaig, 19 Uhr Don-Bosco-Haus in Oberndorf

Hochmössingen/Marschalkenzimmern/Weiden: 19 Uhr im Saal unter der Christuskirche in Marschalkenzimmern