Um sich ein Bild von der Höhe der neuen Bebauung im Gebiet "Gartenwiesen" auf dem Lindenhof machen zu können, hat die Verwaltung diese Längsschnitte erstellt. Foto: Stadt Oberndorf

Gemeinderat spricht sich für Bebauung der "Gartenwiesen" auf dem Lindenhof aus. Mehrere Einwände von Anwohnern.

Oberndorf - Bei "Nein" hob lediglich Stadtrat Martin Karsten seine Hand. Somit wird der Bebauungsplan "Gartenwiesen" geändert und der bisherige Abstandsstreifen kann bebaut werden.

Mit dieser Entscheidung schließt sich der Gemeinderat dem Beschluss des Ausschusses für Technik und Umwelt an, und macht damit den Weg für ein Mischgebiet zwischen "Real"-Markt und Wohngebiet "Gartenwiesen" frei. Karsten siedle den "Vertrauensschutz" gegenüber den Eigentümern im Wohngebiet sehr hoch an. Deshalb wollte er an dem Beschluss von 1981 festhalten. Damals hat sich der Gemeinderat für eine Freifläche entschieden. Nach seinen Ausführungen erhielt Karsten kurzen Applaus aus der Zuschauerreihe.

Von Anwohnern waren mehrere Einwände bei der Stadtverwaltung eingegangen. Ein Diskussionspunkt war die Firsthöhe. Diese liegt nun bei neun Metern. Erlaubt sind Flach-, Pult- und Satteldächer. Bei Flachdächern ist das zweite Obergeschoss als Attikageschoss auszubilden, führte Harald Ginter vom Hochbauamt aus. Konkret liegt ein Bauvorhaben eines Arztes vor, der hier ein Gebäude für seine Praxis und eine Einliegerwohnung erstellen möchte.

Dieter Rinker (FW) erläuterte, dass seine Fraktion die Belange der Bürger, die das komplette Vorhaben verhindern wollen, nicht berücksichtigt hätte. "Wir sind schließlich kein Gremium, das was verhindern möchte." Er erläuterte, dass für die Freien Wähler jedoch noch verkehrsberuhigende Maßnahmen in diesem Bereich ein Thema seien. Auch für den ruhenden Verkehr müsse eine Regelung her. Dies vor dem Hintergrund, dass in der Steinbeisstraße oft Laster parken würden.

Für Robert Häring (CDU) überwiege das öffentliche Interesse, deshalb sei seine Fraktion mehrheitlich für das Vorhaben. Die Befürwortung aus Reihen der SPD formulierte Ruth Hunds. Ihr seien die Gespräche zwischen Verwaltung und Anwohner wichtig gewesen. Man wolle bei dem Verkauf der weiteren Grundstücke darauf achten, dass sich keine störenden Betriebe ansiedeln.

Es sei von Anfang an beschlossene Sache gewesen, erklärte ein Anwohner unserer Zeitung gegenüber. Man habe auch weniger etwas gegen das Bauvorhaben, sondern gegen die Art und Weise, wie die Verwaltung dies durchsetzen wollte. Glücklich sei man mit diesem Beschluss nicht, aber: "Was soll man jetzt noch tun?".