Beim Blumenzupfeln im Oberndorfer Pfarrgarten geht es immer lustig zu. Margrit Hauser und Elfriede Pfeffer (Dritte und Vierte von links) gehören zu den dienstältesten Zupflerinnen. Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Fronleichnam: Im katholischen Pfarrgarten wird für die Teppiche gezupfelt

Dieses Jahr ist die Farbe Gelb Mangelware. Das liegt daran, dass die Margeriten zu großen Teilen bereits verblüht sind. Doch die Frauen, die im Pfarrgarten die Blumen für die Fronleichnamsteppiche zupfeln, sind dennoch guter Dinge.

Oberndorf

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Oberndorf. Mal fällt der Festtag in die Mitte des Monats Juni, mal wird er bereits in der letzten Maiwoche gefeiert. Da kommt es eben vor, dass Flieder, Pfingstrosen und Margeriten schon fast verwelkt sind oder aber noch gar nicht in ihrer Blüte stehen. Margrit Hauser hat alles schon erlebt.

Mit 13 Jahren hat sie unter Anleitung der damaligen Gemeindeschwester Adelburg zum ersten Mal die Blumen für die farbenfrohen Teppiche gezupft, die für die Fronleichnamsprozession gelegt werden. Mittlerweile ist sie 68 Jahre alt – und sie zupfelt immer noch.

Auf die Felder ist sie damals mit Schwester Adelburg und den anderen Helfern gefahren, um Blumen zu pflücken. Für Ginster ging’s bis in den Schwarzwald. "Da bin ich hochschwanger die Halden ’nab geflogen", erinnert sie sich schmunzelnd. Passiert ist Gott sei Dank nichts.

Geradezu in einer "Fronleichnamseuphorie" sei sie Jahr für Jahr gewesen. Da pflichtet ihr Elfriede Pfeffer bei, die sogar noch länger zum Zupfelkreis gehört als Margrit Hauser. Einmal, so weiß Elfriede Pfeffer, hat es am Tag vor Fronleichnam bis spät abends geregnet, und man wollte das Legen der Teppiche schon absagen. Doch Punkt 22 Uhr schloss der Himmel seine Schleusen. Bis in die frühen Morgenstunden waren die Helfer daraufhin zu Gange, damit zur Prozession alles schön hergerichtet war.

Und Paula Rapp, die in einer Apotheke arbeitete, brachte sogar getrocknete Korn- und Ringelblumen mit, wenn es mal wieder an Blüten fehlte. Damit waren dann auch die Farben Blau und Gelb vertreten.

Früher sind immer viele Kinder im Garten hinter der katholischen Pfarrhaus beim Blumenzupfeln dabei gewesen. Mittlerweile sind sie weniger geworden. Das liegt wohl auch an den längeren Pfingstferien. Um so mehr würden sich die Frauen freuen, wenn am heutigen Mittwoch ein paar Jungen und Mädchen kommen, wenn es in die zweite Zupfrunde geht. Los geht’s um 14.30 Uhr.

Das Jahresthema der katholischen Kirche lautet "Unterwegs – wohin?". Die Stationen "Aufbrechen", "Anhalten", "Kreuzung" und "Ankommen" werden in den Blumenteppichen dargestellt. Jede Gruppe überlegt sich selbst, wie sie das Thema am Besten umsetzt. Am Hafenmarkt kümmert sich die KJG um die Gestaltung, am Ledermarkt zeichnet die Kolpingsfamilie verantwortlich, und die Schönstattbewegung samt Freunden legt den Teppich beim Altenzentrum. Zum Schluss geht es dann in die St.-Michael-Kirche. Dort beginnt die Eucharistiefeier morgen, Donnerstag, um 9.30 Uhr. Im Anschluss führt die Prozession mit dem Allerheiligsten in der Monstranz durch die geschmückten Straßen.

Der Wirtschaftsausschuss lädt im Anschluss ins Don-Bosco-Haus ein. Nach einem Frühschoppen mit der kleinen Besetzung der Stadtkappelle wird zum Mittagstisch sowie zu Kaffee und Kuchen eingeladen.