Brechend voll ist es am Freitag zur Eröffnung des Bochinger Biergartenfests rund um den Schafstall Fotos: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Fest: Organisatoren erleben einen Auftakt nach Maß / Dank an die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter

Der Auftakt war grandios und überraschte selbst den erfolgsverwöhnten Ausrichter. Brechend voll war der Bochinger Biergarten bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitag mit der Trichtinger Bauernkapelle.

Oberndorf-Bochingen. Schon zum Fassanstich um 18 Uhr musste man sich umschauen, um eine Sitzgelegenheit zu ergattern. Doch was dann folgte, sollte man nicht beschreiben, sondern erleben. Dicht belagert der Bierbrunnen, überall plaudernde Grüppchen zwischen den Tischreihen, ein Stelldichein vor dem Backhäusle, der Eingang zum Schafstall stets von einer Menschentraube umgeben.

Und obwohl die Nacht geradezu geschaffen war, um unter freiem Himmel und bunten Lichterketten zu sitzen, war auch der Stall belegt. Für das Team des Bochinger Turnvereins war es eine echte Herausforderung, diesen Ansturm zu meistern. Organisatorisch war man jedoch auf eine solche Situation vorbereitet. So sah man an diesem Abend strahlende Gesichter beim Veranstalter und Zufriedenheit bei den Gästen.

"Gut, dass das Fest nun beginnt", in diesen Worten von Ortsvorsteher Martin Karsten löste sich die immense Anspannung, die sich zum Ende einer langen und sehr intensiven Vorbereitungsphase aufgebaut hatte. In seiner Hand liefen nun schon zum vierten Mal alle Fäden zusammen. Natürlich war es für ihn auch eine Genugtuung, zu sehen, dass die Menschen bereit sind, sich bürgerschaftlich zu engagieren und mit dem Bochinger Biergarten eine Zeichen über die städtischen Grenzen hinaus zu setzen. Es war ein emotionaler Augenblick für Karsten sowie für Schirmherr und Bürgermeister Hermann Acker, vor dieser beeindruckenden Kulisse zu stehen und für all das überwältigende Engagement doch nur dieses einfache und doch so wichtige Wort "Danke" zu haben. Es kam aus tiefstem Herzen und es war gut, dass es an diesem Abend auch so viele Menschen hören konnten, die sich bestätigt fühlen durften in ihrem Einsatz.

Allen voran galt der Dank Peter und Christoph Gaberle für das Festgelände sowie dem Festausschuss für die Übernahme von Verantwortung. Als "Bürgerfest" bezeichnete Acker dieses Mega-Event, dem die Stadt Oberndorf höchsten Respekt zolle. Was im Vorfeld bereits geleistet wurde und nun über zehn Tage hinweg geleistet werden müsse, sei einfach unvorstellbar.

Premiere für die Polka

Auf dieses Stichwort hatte die Trichtinger Bauernkapelle geradezu gewartet. Ihr war die Premiere der "Biergartenpolka" vorbehalten, dem diesjährigen Höhepunkt, komponiert von Martin Imhof.

Nachwuchssängerin Aline Frommer und ihr Vater Alois, bekannt als "Colorado-Duo" erfreuten die Besucher, die die laue Nacht bis zur Neige auskosten wollten. So als hätten sie es geahnt, dass das Wetter am Samstag ungemütlich werden sollte. Am Nachmittag ließ es sich noch im Freien aufhalten – zu den Klängen der "Seltenbachkapelle". Doch als "Scheinheilig" an der Reihe war, musste man sich schon unter den Regenschirmen zusammendrängen, und minutenschnell füllte sich der Schafstall. Zwar nicht barfuß, doch im Regen fingen einige an zu tanzen, andere suchten die Dachvorsprünge oder das schützende Blattwerk der Bäume.

Den "Giaßbachtäler Musikanten" schien gestern beim Frühschoppenspiel aber schon wieder die Sonne, die dem Biergarten nun hoffentlich bis zum Ende treu bleiben wird. Mit den "Hosenträger aus Rosenfeld" startet man heute musikalisch in die neue Woche.