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Ikebana-Ausstellung in der evangelischen Stadtkirche

Von Palmsonntag bis Ostermontag dauerte die Ikebana-Ausstellung im Foyer der evangelischen Stadtkirche, die den Leidensweg Jesu zum Thema hatte.

Oberndorf. Die Eröffnung erfolgte im Anschluss an den Palmsonntagsgottesdienst mit einer Vernissage. Elf Teilnehmer und Christa Gruhler, die Leiterin der Ikebana-Kurse an der Volkshochschule Oberndorf, hatten in 15 meisterhaften Arrangements die biblischen Themen der Karwoche interpretiert.

In der japanischen Kunst des Blumensteckens kamen dafür meist nur wenige Blüten, aber eine gezielte Auswahl an Gefäßen und Begleitmaterialien zum Einsatz. Zwischen Christa Gruhlers "Palmsonntag" und dem "Ostermorgen" von Erika Reister blieb kein noch so kleines Detail dem Zufall überlassen. Titelschilder beflügelten die Fantasie der Betrachter und ließen eigene Assoziationen entstehen.

Eine getöpferte Dreiecksvase und ein einziges Blatt genügten Beate Haaga für den "Zerrissenen Vorhang". Dagegen war ihr Arrangement "Abendmahl" aus 13 gelben Tulpen, die Jesus und die zwölf Jünger symbolisierten, geradezu üppig ausgestattet. Sogar der Judas war in der kürzeren, fast verblühten Tulpenblüte mit den zurückgeschnittenen Blütenblättern klar zu erkennen.

Um blutrote Nelken ließ Erika Walter die "Dornenkrone" ranken, mit Stacheldraht, Pflastersteinen und einer weißen Rose setzte Sigrid Berner-Rack die "Verspottung Jesu" um. Genauso spitz wie die Dornen an den Zweigen waren die Nägel, die bei der "Folterung" von Ursula Enslin wie zufällig ausgekippt um die Stängel von drei blutroten Rosen in der Wasserschale lagen. Uschi Binder hatte die "Verleugnung" und den "Leidensweg Jesu" dargestellt, Christa Gruhler die "Gefangennahme".

Intensiv betrachteten die Besucher auch "Jesu Tod" von Elmar Schmucker, "Golgata" von Melitta Eberhardt, die "Grablegung" von Isolde Fluhr sowie Corina Kapels "Auferstehung" mit dem scheinbar beiseite gerollten runden Stein. Für den "Engel des Herrn" hatte Erika Flaig ein Stück Naturholz verwendet, das tatsächlich an einen Engelsflügel erinnerte.

Ikebana-Meisterin Christa Gruhler, die bereits seit 2000 an der VHS Kurse gibt und 2014 von Magdalene Franke die offizielle Leitung der Gruppe übertragen bekam, konnte mit ihren Schützlingen wirklich zufrieden sein. Zwei davon sind ebenfalls bereits Meisterinnen der Ikebana-Schule Stuttgart, andere auf dem besten Weg dazu.