Die "Urgesteine" der Oberndorfer Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs: Heidi Heckele (von links), Christine Weber, Christine Cuby, die ehemalige Vorsitzende Rita Brinkmann sowie Helene Neugebauer Foto: Weber Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: 20 Jahre Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs

Zu einer kleinen aber feinen Feier zum 20-jähringen Bestehen hatte die Oberndorfer Gruppe Frauenselbsthilfe nach Krebs im Landesverband Baden-Württemberg geladen.

Oberndorf. Vorsitzende Ingrid Tade begrüßte im "Alten Rathaus" rund 30 betroffene Frauen. Am Keyboard sorgte Jonathan Storz für passende musikalische Unterhaltung.

Bürgermeister Hermann Acker überbrachte die besten Wünsche des Gemeinderats und der Stadtverwaltung. Es gebe Ereignisse, die das ganze Leben veränderten, so Acker. Die Diagnose Krebs sei ein solches. Alle könne es treffen. Während der Therapie werde man natürlich umfassend betreut. Doch dies genüge bei weitem nicht, um den Betroffenen wirksam zu helfen.

Menschen, die vom Schicksal so schwer getroffen seien, brauchten Rückhalt. Sie suchten Kontakt zu Menschen, die in der gleichen Situation sind. Aus diesem Grund sei vor 20 Jahren durch Elfriede Stauß-Lincke die Oberndorfer Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs gegründet worden. Danach hat Rita Brinkmann für 14 Jahre die Leitung übernommen. Nun steht Ingrid Tade gemeinsam mit Resi Breitling und Regina Kulzer-Koller an der Spitze.

"Sie haben viele Betroffene aus der Isolation geführt", sagte der Bürgermeister, der den früheren Verantwortlichen und dem heutigen Leitungsteam seine Wertschätzung aussprach.

Die Gruppe Oberndorf der Frauenselbsthilfe nach Krebs ist Patengruppe von Andrea Kübler vom Landesverband Baden-Württemberg. Sie erklärte, diese Arbeit werde nur durch ehrenamtlich Engagierte ermöglicht. Die Gruppe biete Frauen eine Anlaufstelle – von der Diagnose bis nach dem Krankenhaus. Die kurzen Liegezeiten erforderten eine besondere Hilfe. Diese Gruppe sei ein wichtiger Baustein im Netz der Hilfe.

Barbara Hauer vom Sanitätshaus Philipp sprach ebenso Grußworte und dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Seit 2005 betreut Gerlinde Niethammer die Gruppe durch das Angebot "Sport nach Krebs", jeweils freitags 14.45 Uhr bis 15.45 in Turnhalle Lindenhof, in der neue Teilnehmerinnen immer willkommen sind. Sie verwies darauf, dass es die Möglichkeit gebe, Rehasport als Leistung der jeweiligen Krankenkasse zu bekommen. Die Feier wurde übrigens von der Projektförderung der AOK bezuschusst.

Rita Brinkmann, Gruppenleiterin von 2001 bis 2014, hatte sich die Arbeit gemacht und die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Frauenselbsthilfe nach Krebs Gruppe Oberndorf zusammengestellt.

Wie so oft war für die Gründung eine Krebserkrankung der Anlass. Elfriede Stauß-Lincke war 1995 davon betroffen und gründete 1996 die Gruppe. Unter den erkrankten Frauen befanden sich damals schon Christine Cuby, Helene Neugebauer und Christine Weber, die der Gruppe bis heute die Treue halten.

Seit der Gründung 1997, so Rita Brinkmann weiter, habe die Gruppe unter Leitung von Elfriede Stauß-Lincke die Unterstützung der Stadt und der Volkshochschule unter Leitung von Reiner Emmering erfahren dürfen.

Mit dem Wegzug der ersten Leiterin musste eine neue Verantwortliche gefunden werden. Schließlich stellte sich Rita Brinkmann "als Notnagel" zur Verfügung. Zusammen mit Heidi Heckele als Stellvertreterin und Christine Weber als Kassiererin, war ein neues Leitungsteam gefunden.

Als besondere Höhepunkte stellte sie einen Besuch bei Sonja Gräfin Bernadotte auf der Insel Mainau und eine Informationsfahrt nach Berlin heraus.

2014 durfte die seitherige Gruppenleiterin aus Altersgründen nicht mehr kandidieren und eine neue Gruppenleitung wurde gewählt: Ingrid Tade als Leiterin, Resi Breitling weiterhin als Stellvertreterin und Regina Kulzer-Koller als Kassiererin.

Damit beendete Rita Brinkmann ihren sorgfältig zusammengestellten Geschichtsabriss. Für die "Urgesteine" Christine Cuby, Helene Neugebauer und Christine Weber hatte sie Rosen mitgebracht.

Resi Breitling ließ zwei Ringordner herumgehen: In einem war von jedem Jahr mindestens ein Bild zu sehen; der andere enthielt alle Programme der Frauenselbsthilfegruppe. Man dürfe aber nicht nur nach rückwärts schauen, auch nach vorne solle der Blick gehen. So wolle sie andeuten, man solle sich Gedanken über eine Nachfolgerin machen, denn gegen Jahresende möchte sie aus dem Ehrenamt ausscheiden. Schließlich kündigte Resi Breitling das "Highlight des Tages" an. Eine Tänzerin von "Ayana", zeigte verschiedene orientalische Tänze im ägyptischen Stil, die durch die Harmonie ihrer Bewegungen die Zuschauerinnen begeisterten.