Jugendliche haben das "Badhaus" ordentlich verwüstet. Foto: privat

Land unter im "Alten Badhaus" in Beffendorf: Jugendliche schlagen bei Feier über Strenge. Ausbildungsleiter entsetzt.

Oberndorf-Beffendorf/Schramberg - Der Jugendtreff "Altes Badhaus" in Beffendorf bleibt vorläufig geschlossen. Auszubildende eines großen Industriebetriebs aus Schramberg haben gefeiert und das Innere verwüstet.

Müll in allen Räumen, runtergerissene Lampen, Bierflaschen, die in den Wänden stecken, zerstörtes Mobilar, ein kaputtes Herren-WC: Das ist die Bilanz einer Party, die am letzten Oktober-Wochenende im "Alten Badhaus" stattfand. Auszubildende eines Schramberger Betriebs hatten zur Privatparty geladen. Das Team des Beffendorfer Jugendclubs hatte ihnen die Räumlichkeiten überlassen. Allerdings ohne Rücksprache mit der Stadtjugendpflege und der Ortsverwaltung zu halten, wie dies vorgeschrieben wäre. "Außerdem besteht in Beffendorf die Vorgabe, dass die Jugendlichen den Nachbarn Bescheid geben, wenn eine Veranstaltung stattfindet", erläutert die Ortsvorsteherin Ruth Hunds. Auch dies sei nicht geschehen.

Die Azubis trieben aber nicht nur im Jugendraum ihr Unwesen. Sie schwangen sich auch über den Bauzaun zum Neubau der Turnhalle und zündeten dort Papiere an, hinterließen Flaschen und Papier. Es soll sich um Baupläne des Architekten Woll gehandelt haben.

Dies alles muss offensichtlich nach dem Besuch der Polizei passiert sein. Diese suchte kurz nach Mitternacht die Jugendlichen auf, nachdem eine Anwohnerin Ruhestörungen gemeldet hatte.

Der Ausbildungsleiter des Schramberger Betriebs zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung entsetzt über das Verhalten seiner Jungs. "Die Jugendlichen haben das Vertrauen missbraucht. Dies wird Konsequenzen haben." Es seien aber nur eine Handvoll Jugendliche gewesen, die randaliert hätten. Die meisten Gäste seien bereits auf dem Heimweg gewesen.

Er, Heidi Kuhring von der Stadtjugendpflege, das Team des Jugendclubs sowie Ruth Hunds werden sich am Freitag zu einem Gespräch treffen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. "Wir haben großes Vertrauen in das Team vom ›Alten Badhaus‹", sagt Kuhring. Es sei das erste Mal, dass es zu solch einem Zwischenfall gekommen sei. Gute Nachrichten erhielt die Ortsvorsteherin gestern noch: "Inzwischen hat sich die betroffene Firma bei mir gemeldet. Die Jugendlichen werden für die Schäden aufkommen und den auf der Baustelle verbreiteten Müll einsammeln."