Für seine jahrzehntelangen Verdienste um Kirche, Musik und Seelsorge wurde Georg Hug von Staatssekretärin Marion von Wartenberg mit der Staufermedaille geehrt. Foto: Jean-Luc Jacques Foto: Schwarzwälder-Bote

Gebürtiger Oberndorfer Georg Hug wird mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg geehrt

Oberndorf/Kirchheim. Für seine jahrzehntelangen Verdienste um Kirche, Musik und Seelsorge im Land Baden-Württemberg wurde der gebürtige Oberndorfer Georg Hug von Staatssekretärin Marion von Wartenberg mit der Staufermedaille geehrt.

"Georg Hug zeigt uns, auf welch vielfältige Weise man sich für das Gemeinwohl einbringen kann", erklärte Staatssekretärin von Wartenberg der Laudatio zur Verleihung der Staufermedaille im großen Saal des Kirchheimer Rathauses. "Sein jahrzehntelanges, unermüdliches Engagement für Kirche, Musik und Seelsorge ist beeindruckend."

Vom Diakon zum Polizeiseelsorger

Die Staufermedaille ist eine persönliche Auszeichnung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten und wird seit dem Stauferjahr 1977 für besondere Verdienste um das Land verliehen.

"Ich hätte nie gedacht, einmal eine solche Ehrung zu bekommen", sagte Georg Hug sichtlich gerührt. "Das ist nicht allein mein Verdienst. Viele, die heute hier sind, haben ihren Teil dazu beigetragen", betonte er. Zahlreiche enge Freunde, Familienmitglieder und Weggefährten Hugs sowie Kollegen aus Kirche und Polizei waren erschienen, um der Verleihung beizuwohnen.

Geboren und aufgewachsen 1961 in Oberndorf, begann Hug zunächst beim Rüstungsunternehmen Heckler und Koch eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Später studierte er in Tübingen Theologie, war als Jugendreferent für das katholische Dekanat Calw sowie 14 Jahre in Kirchheim als Diakon der katholischen Kirchengemeinde Sankt Ulrich tätig. 2010 wurde Hug hauptamtlicher Polizeiseelsorger für Nordwürttemberg, seit 2014 ist er Polizeidekan für die Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Hugs besondere Verbindung zur Musik kommt mit der Band "Comitas" zum Ausdruck, die er mehr als 30 Jahre lang leitete und deren Mitbegründer er ist.

Die Gruppe zählt zu den Pionieren der zeitgemäßen Gestaltung von Gottesdiensten mit Schlagzeug und E-Gitarre: Nach einem Auftritt auf dem Petersplatz in Rom wurde "Comitas" sogar spontan von Papst Johannes Paul II. zu einem Privatkonzert ins Castel Gandolfo eingeladen. "Musik und Kirche gehören zusammen und haben schon immer besondere Stimmungen transportiert – aber hier müssen Sie schon direkt das Herz getroffen haben", erklärte die Staatssekretärin.

Doch auch abseits von Musik und Beruf hat Hug ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen mitgewirkt – und tut es immer noch, wie Marion von Wartenberg betonte.

So war Hug nicht nur stellvertretender Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz, sondern gründete 1999 auch den häuslichen Kinderhospizdienst für den Landkreis Esslingen.

Bis heute ist er außerdem Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Kinderhospizdienst. In diesen Funktionen engagiert Hug sich für schwerstkranke, sterbende und trauernde Kinder.

"Darüber hinaus setzen Sie sich auch für Pflegekinder ein, waren sowohl Erster als auch zweiter Vorsitzender der Pflegeelternschule Baden-Württemberg und selbst Pflegevater für Estella und Leon", resümierte Marion von Wartenberg.

Im Jahr 2008 gründete Hug zudem gemeinsam mit seiner Frau Beate die Stiftung Estellon, um Pflegekinder zu unterstützen.

"Comitas" umrahmt Feierstunde musikalisch

Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker brachte ebenfalls ihre Anerkennung für Georg Hugs Engagement zum Ausdruck.

Musikalisch begleitet wurde die Verleihung durch Beiträge von "Comitas", die gemeinsam mit Georg Hug das Lied "Alles hat seine Stunde" sangen, sowie von Hugs Patenkind Christian – dem Sohn seines Bruders Thomas – und von seinem Pflegesohn Leon Kappel.