Bei der Infoveranstaltung wollen viele Aistaiger wissen, wie sie nun das schnelle Internet bekommen. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Infoveranstaltung: Breitbandausbau in der Region / Ohne Vertrag bei der Telekom kein schnelleres Internet

Oberndorf-Aistaig. 2,5 Millionen Likes, 25 000 Amazon-Bestellungen, 204 Millionen Mails – das alles passiert in 60 Sekunden im Internet, berichtete Bernhard Ginter, Regiomanager der Telekom, bei der Infoveranstaltung zum Thema Breitband.

Das Unternehmen will bis Ende des Jahres acht Gebiete im Kreis Rottweil mit Glasfaserkabel und somit schnellerem Internet versorgt haben. Oberndorf mit seinen Teilorten steht dabei an dritter Stelle. Dort ist der Ausbau schon geschehen. Jetzt geht es darum, wer davon profitieren möchte. Denn nur, wenn bei der Telekom ein Auftrag eingeht, erfolgt der Anschluss an den Haushalt.

"Bisher erhalten Bürger ihre Signale von der Betriebsstelle in Oberndorf. Je weiter der Haushalt von dieser weg liegt, desto schwächer wird das Signal", erklärte Ginter. Nun führe ein Glasfaserkabel von der Betriebsstelle zu den so genannten Multifunktionsgehäusen, von denen in Aistaig fünf installiert wurden. Die "letzte Meile" Kupferkabel werde dann vom Gehäuse in den Haushalt gelegt, fuhr Ginter fort. Die Glasfaser ermögliche acht Millionen Telefonate anstatt nur 2000 über das Kupferkabel. Außerdem könne es nicht korrodieren, sei vor Blitzschlag geschützt und somit auch weniger anfällig für Störungen, meinte er. 6000 Meter Glasfaser habe die Telekom verlegt.

Ginter prophezeite, dass es in Zukunft immer wichtiger werde, schnelles Internet, so genanntes VDSL, zu haben. "Von 2016 bis 2019 wird sich unser monatliches Datenvolumen etwa verdoppeln", zeigte er anhand einer Grafik. Das liege vor allem daran, dass immer mehr Geräte ans Internet angeschlossen würden: PC, Laptops, Smartphones und der Fernseher. Themen der Zukunft seien aber beispielsweise auch das Messen von Blutdruck online, das Haus via Internet zu kontrollieren – von Rauchmeldern über Fenster bis zur Heizung –, oder das vernetzte Auto.

"Das Herzstück bei dem Ganzen ist der Vectoring-fähige Router", erklärte Ginter. Alle Geräte müssten an diesen angeschlossen werden, um das schnellere Internet zu nutzen. Wer einen ISDN-Anschluss habe, müsse diesen also umbauen oder einen Adapter dazwischenschalten.

Durch VDSL spare der Benutzer beim Download von Daten aus dem Internet etwa 52 Minuten, beim Upload, der immer mehr an Bedeutung gewinne, 30 Minuten. Mit dem Ausbau könne die Telekom jetzt 923 Haushalte mit VDSL versorgen. Am 31. Januar startet die Inbetriebnahme. "Wir haben den Schritt von der Steinzeit in die Neuzeit gewagt", meinte Ortsvorsteher Jörg Schittenhelm.

Boll: Montag, 16. Januar, evangelisches Gemeindezentrum Beffendorf: Dienstag, 17. Januar, katholisches Gemeindezentrum Oberndorf: Mittwoch, 18. Januar, ehemalige Klosterkirche Bochingen: Montag, 23. Januar, Kronesaal Hochmössingen: Dienstag, 24. Januar, katholisches Gemeindezentrum

Beginn der Infoveranstaltung der Telekom zum Thema Breitbandausbau ist jeweils um 19 Uhr, in Beffendorf beginnt die Veranstaltung um 19.30 Uhr. Es wird mit einer Veranstaltungsdauer von etwa zwei Stunden gerechnet.