Mit Wehmut verabschieden die Nusplinger ihren Pfarrer Renny Mundenkurian / Großer Festgottesdienst

Von Katja Weiger

Nusplingen. Luftballons, bunte Seifenblasen, rote Herzen und sogar ein Parkplatz-Schild für die neue Wirkungsstätte: Mit vielen Geschenken haben die Nusplinger Katholiken Pfarrer Renny Mundenkurian verabschiedet.

Die Kirche war voll besetzt; der halbe Ort schien auf den Beinen zu sein. Pfarrer Renny – er verlässt die Seelsorgeeinheit Heuberg in Richtung Neuenstadt am Kocher – , zelebrierte den Abschiedsgottesdienst gemeinsam mit seinem Ujester Kollegen Werner Schygulla, der in Nusplingen traditionell die Urlaubsvertretung übernimmt. Die Ferienspielkinder gestalteten die Feier zu Ehren ihres scheidenden Pfarrers mit – Gleichnisse und Märchen standen im Mittelpunkt; damit hatten sie sich in den vergangenen Tagen bei den Ferienspielen befasst.

"Diese Erzählungen zeigen den Menschen, was gut und böse ist", erklärte Werner Schygulla und riet den Eltern, Kindern so oft wie möglich diese Gleichnisse vorzulesen: Sie seien "Lehren fürs Leben".

Und Pfarrer Renny? War sichtlich gerührt. Die Nusplinger hatten dem beliebten Seelsorger einen würdigen Abschied mit viel Herz bereitet und etliche Überraschungen für ihn parat: Die Musik- und Gesanggruppe gestaltete den Gottesdienst mit, desgleichen der Männergesangverein, der Kirchenchor, der Musikverein und der Fanfarenzug. Die Ferienspielkinder erzählten vom kleinen Pfirsich; die Kleinsten der Kita St. Josef überbrachten sinnbildlich Seifenblasen, Herz und Regenbogen als kleine Erinnerungspräsente. Praktisch gedacht hatten die Vertreter der Kirchengemeinde, die Pfarrer Renny ein Parkplatzschild für die neue Wirkungsstätte schenkten: "Reserviert für Pfarrer Renny!"

Die Nusplinger Ministranten hatten neben vielen guten Wünschen bunte Rosen mitgebracht. Bürgermeister Alfons Kühlwein und Udo Klaiber, der Vorsitzende des Fördervereins Alte Friedhofskirche, erinnerten an Renny Mundenkurians segensreiche Arbeit in Nusplingen und der gesamten Seelsorge-Einheit, desgleichen Steffen Mayer vom Kirchengemeinderat. Zum Abschluss erklang, von Kirchengemeinde und Massenchor prächtig intoniert, das Nusplinger Heimatlied.

Und dann flossen Tränen, als die Nusplinger "ihrem Renny" am Kirchenportal zum letzten Mal die Hand schüttelten: "Du bist uns hier jederzeit willkommen", betonten sie. Dem Geistlichen versagte angesichts von soviel Emotion zuletzt dann doch noch die Stimme: "Danke, danke für alles."