Gemeinderat: Kindergarten-Ausgaben für Nusplingen sind weiterhin hoch

Nusplingen. In der Gemeinderatssitzung in Nusplingen haben Kämmerer Hans Hager sowie Bürgermeister Jörg Alisch nochmals ausdrücklich auf die hohen Kosten für die Kindertagesstätte hingewiesen. "Wenn schlechtere Zeiten kommen, bekommt Nusplingen ein Problem", warnte Hager. Die Belastungen bringen in den nächsten Jahren die Gemeinde an den Rand des Machbaren, resümierte der Kämmerer.

Ratsmitglied Ludwig Kleiner wollte wissen, wie man auf schlechte Zeiten reagiere. Bürgermeister Alisch verwies auf die Kostenstruktur. Hager betonte, dass durch die elf Kinder aus umliegenden Gemeinden und der damit verbundenen Vollbelegung für die Krippengruppe sowie die "gute Belegung" der restlichen drei Gruppen auch die Landeszuschüsse hoch seien. Hinzu kommt das Geld von anderen Kommunen, die für Kinder aus ihrer Gemeinde, die in Nusplingen in den Kindergarten gehen, einen interkommunalen Kostenausgleich zahlen. Im Durchschnitt besuchten vergangenes Jahr 68 Kinder den Kindergarten.

Gemeinderat Georg Leibinger fragte nach der Optimierung der Auslastung. "Das hat der Kindergarten gut im Griff", entgegnete Hager und stellte klar: "Weitere Kindergartenplätze würden wir für andere Kommunen schaffen." Denn, da waren sich Bürgermeister und Gremium einig, so ein umfassendens und zudem günstiges Angebot bekomme man selten im Umkreis. "Wenn man mal bei anderen Kommunen schaut, ist das hier ein Nasenwasser, was die Leute bezahlen", sagte Alisch.

Die Gesamtausgaben für den Kindergarten lagen im Jahr 2016 bei rund 590 000 Euro. Davon bezahlen das Land Baden-Württemberg rund 270 000 Euro, die Gemeinde rund 222 000 Euro, die Eltern rund 59 000 Euro und die Kirchengemeinde rund 37 000 Euro. "Die Kirchengemeinde kann nicht mehr zahlen", gab Hager zu verstehen.

Die zehn Prozent, welche die Eltern an den Kosten tragen, liegen zwar deutlich unter den von den Verbänden angestrebten 20 Prozent, doch: "Diese Orientierung ist in kleineren Kom-munen Utopie", so Hager.

Die Personalkosten inklusive den Nebenkosten – zu denen beispielsweise Sprachförderungen und Fortbildungen zählen – waren mit rund 495 000 Euro etwa 28 000 Euro höher als 2015. Hinzu kommen Sachkosten, zu denen das Anschaffen von Möbeln und Spielmateralien zählen, von etwa 83 000 Euro. Das Mittagessen kostete 2016 etwa 7000 Euro. Darin nicht enthalten sind die gestiegen Personalkosten und Sachausgaben wie Stromkosten.

Den Ausgaben für das Essen stehen Einnahmen von rund 8000 Euro entgegen. Für eine warme Mahlzeit werden drei Euro fällig.