Udo Klaiber (rechts) begrüßte Otto Bogenschütz zu einem interessanten Vortrag Foto: Klaiber Foto: Schwarzwälder-Bote

Otto Bogenschütz spricht über die Geschichte Nusplingens / Abbau von Bodenerzen

Von Michael Klaiber Nusplingen. Unter dem Motto "Die heimische Flur – ihre Namen und deren Bedeutung" war ein hochinteressanter Vortrag von Otto Bogenschütz in der Nusplinger Friedhofskirche Sankt Peter und Paul geboten.Der neue Vorsitzende des Fördervereins der Nusplinger Friedhofskirche Sankt Peter und Paul, Udo Klaiber, stellte in seiner Eröffnungsrede fest, dass in der Forschung früher lediglich die Vergangenheit des Adels verfolgt worden sei und erst in der jüngeren Zeit auch das Leben des "einfachen Mannes" genauer betrachtet und erkundet werde.

Otto Bogenschütz erwies sich dann auch als Meister genau dieses Faches. Er ging zunächst auf die seinerzeit politischen Gegebenheiten ein und erörterte die Besonderheiten. So stufte er die Gemeinde Nusplingen seit je her als hochinteressant ein – nicht alleine wegen des ehemaligen Stadtrechts und der Geschichte des bäuerlichen Wesens.

Bogenschütz beleuchtete im Folgenden detailliert die verschiedenen prägnanten Ereignisse, darunter eine schreckliche Heuschreckenplage in Nusplingen, mehrere Jahrhunderthochwasser im Bäratal – und die erstmals 1351 wütende Pest, die zwei Drittel der damaligen Bevölkerung im Ort ausrottete. Damals herrschte eine bäuerliche Struktur vor, die zum Teil noch weit bis in die 1960-er Jahre sichtbar war. So wusste er von der Dreifelderwirtschaft, von Überfahrtsrechten über Flurstücke, von alten Maßeinheiten, Abgaben – auch Lehen genannt –, von Anwandäckern und ähnlichem zu berichten. Zudem informierte der Referent über die Zusammensetzung der damaligen Bevölkerung in Nusplingen. Er stellt die These auf, dass in und um Nusplingen in der Vorzeit vermutlich Bodenerze abgebaut worden sind.

In der anschließenden Diskussionsrunde stellte das interessierte Publikum noch so manche Frage, die Bogenschütz beantwortete. So berichtete er unter anderem, dass die heutzutage vorhandenen Flurnamen zum Teil schon älter als 500 Jahre seien und gab Wissenswertes zu den verschiedenen Nusplinger Flurnamen preis. Am Ende der Veranstaltung waren alle Besucher um eine Fülle an Informationen rund um die heimische Flur reicher.