Am 22. Juli 1764 wird Heidenstadt gegründet. Blick in die Anfänge der Geschichte. Kreisbeschreibung gibt Auskunft.
Nusplingen-Heidenstadt - Am 22. Juli 1764, genau vor 250 Jahren, ist den Quellen zufolge Heidenstadt gegründet worden. Anlass, ein wenig in die Geschichte und auf die Anfänge des Dorfes, das nun ein Ortsteil von Nusplingen ist, zurückzublicken.
Im Band II der amtlichen Kreisbeschreibung über den Landkreis Balingen aus dem Jahr 1961 ist die Historie Nusplingens nachzulesen, die untrennbar mit der Herrschaft Kallenberg verbunden ist. Diese bestand aus fünf, nicht zusammenhängenden und weit verstreuten Gebietsfetzen, wovon einer Nusplingen war, das sich zum Mittelpunkt der Herrschaft entwickelte, in dem der Markt aufblühte. 1334 erscheint Nusplingen erstmals als Stadt.
Die Quellenlage ist insgesamt ein wenig unsicher
Unsicher ist die Quellenlage, wann die Stadt gegründet wurde, wahrscheinlich wohl um 1285. In den Folgejahrhunderten gab es immer wieder Streitigkeiten über den Besitz Nusplingens, bei denen auch Österreich mitmischte, und auch Württemberg erhob Ansprüche.
1632 marschierten die Württemberger ein, doch Schweden und Württemberger brannten die Stadt 1633 nieder. Schließlich ging die Herrschaft Kallenberg an Österreich, das wiederum dem Freiherrn von Ulm 1702 die Herrschaft Kallenberg als Pfand übergab. 1806 schließlich kam die mittlerweile vereinigte Herrschaft Werenwag-Kallenberg an Württemberg.
Nach 1806 wurde Nusplingen zunächst dem Oberamt Balingen, 1810 dem Oberamt Spaichingen zugeteilt. 1936 wechselte der Ort zum Kreis Balingen.
Das Nusplinger Hart war bereits im Mittelalter besiedelt, was aber jeweils nicht von langer Dauer war. Um 1750 regte die Herrschaft die Wiederbesiedlung zur intensiveren Nutzung an. Und damit kommt Heidenstadt ins historische Spiel: Bei Heidenstadt, das 1461 den Flurnamen "Ob der Haidenstatt" besaß, baute die Gemeinde um 1760 einen Viehstall, und zur selben Zeit ließen sich dort fünf Nusplinger Bürger nieder und erbauten Häuser.
Ein Ortsbauplan wurde aufgestellt. Geregelt waren die Länge und Breite jeder Hofstatt, im damaligen Maß waren das 40 Schuh Länge und 24 Schuh Breite. Der Abstand zwischen den Häusern voneinander betrug 40 Schuh. Die Siedlung vergrößerte sich in der Folgezeit so stark, dass 1870 eine Kapelle und ein Schulhaus erbaut wurden.
Heute nun blickt Heidenstadt auf eine 250-jährige Geschichte zurück, die am 22. Juli 1764 offiziell begann.
