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Haushalt: Nusplingen möchte sich bei der Umstellung mit anderen Kommunen vernetzen

Von Katja Weiger

Auch in Nusplingen führt kein Weg daran vorbei: Die Bäratalgemeinde muss ihr Finanzwesen von der bisherigen Kameralistik auf die Doppik umstellen.

Nusplingen. Die näheren Modalitäten zur Einführung des Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens haben die Nusplinger Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung besprochen und das weitere Fortgehen festgelegt.

Wie von Kämmerer Hans Hager vorgeschlagen, streben die Nusplinger die Umstellung zum Jahresbeginn 2019 an. Außerdem, so ist es vorgesehen, wollen sie sich in dieser Sache an einem kommunalen Gemeinschaftsprojekt beteiligen. Dafür sind im Haushaltsplan 2016 bereits 5000 Euro eingestellt.

Je mehr Teilnehmer, desto besser – nach diesem einfachen Prinzip können die Kosten für die Umstellung auf die so genannte Doppik gesenkt werden. Hager präsentierte dem Gremium das Modell eines Fachunternehmens, das sich unter anderem auf die Doppik spezialisiert hat. Doppik berücksichtigt – anders als die bisherige Kameralistik – beispielsweise nicht nur Zahlungsvorgänge, sondern auch Schulden, Außenstände und Güter. Die Dreieicher Firma Schüllermann betreut landesweit Doppik-Gemeinschaftsprojekte. Das bedeutet laut Hager, dass das Unternehmen für die Kommunen Workshops organisiere und die Teilnehmer vernetze. Dazu kämen die Pflege der elektronischen Dokumentenablage und das Erstellen notwendiger Unterlagen. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer-Gemeinden die Möglichkeit, sich über eine Telefon-Hotline schnelle Hilfe zu holen, wenn es einmal haken sollte.

Die Nusplinger Verwaltung hat sich das Angebot gemeinsam mit den Kollegen aus Bingen, Sigmaringendorf und der Stadt Meßstetten angesehen. Alle Beteiligten, so berichtete Hager, seien gleichermaßen von der Idee überzeugt gewesen, sich in Sachen Doppik kurzerhand zusammenzutun.

Eines gab Hager aber zu bedenken: "Die Doppik setzt eine komplette Bewertung des kommunalen Vermögens voraus." Diese Aufgabe koste – neben Geld – vor allem viel Zeit. In Nusplingen muss die kommunale Computer-Software ebenfalls umgestellt werden.

Darüber hinaus müssen die Verantwortlichen so genannte "Teilhaushalte" einrichten und nicht zuletzt das Personal schulen. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts wollen die Nusplinger das mit ihren bisherigen Mitarbeitern schaffen, also kein neues Personal einstellen, wie andere Gemeinden es getan haben.