Bilder der Zerstörung: Gewaltige Nadelbäume, scheinbar mühelos entwurzelt, hängen in der Stromleitung und müssen mühevoll heraus gesägt werden. Foto: Junker Foto: Schwarzwälder-Bote

Sturm: "Susanna" wütet über Nusplingen / Die Stromleitung wird in der nächsten Woche repariert

Von Katja Weiger

Eine Schneise der Zerstörung: Nach dem schweren Sturmtief "Susanna" stehen in Nusplingen immer noch Waldarbeiten an. Die beschädigte Stromleitung ist nächste Woche an der Reihe.

Nusplingen. Eine extreme Windböe – oder gar eine "Windhose" – hat am Dienstag in Nusplingen etwa zehn stattliche Bäume aus der dritten und vierten "Waldreihe" herausgerissen. Davon geht der Pressesprecher des Energieversorgers EnBW, Ulrich Stark, mittlerweile aus. Denn: "Eigentlich ist der Waldrand so weit von der Leitung weg, dass ein umfallender Baum sie gar nicht hätte erwischen können." Die entwurzelten Bäume waren in die 20 000 Volt führende Mittelspannungsleitung an der L 433 gestürzt und hatten dort massive Schäden angerichtet. Die Folge: Stromausfälle in Ober- und Unterdigisheim sowie in Nusplingen von bis zu einer Stunde.

Den gesamten Dienstag über war es im Bäratal überaus windig gewesen. Zumindest mancher Nusplinger, unerheblich ob in der Besenwirtschaft oder bereits daheim, dachte an einen späten Fasnetsscherz, als man gegen 19 Uhr plötzlich im Dunklen saß. Und das am höchsten närrischen Feiertag im Ort. Doch bald schon lag eine fast gespenstische Atmosphäre über dem Bäratal: pfeifende Windböen, keine Straßenbeleuchtung, kein Licht hinter den Fenstern. Überall nur der Schein eilig hervorgesuchter Kerzen und Taschenlampen.

Nach einer guten halben Stunde hatten die meisten der betroffenen 1000 Haushalte wieder Strom – dank eines ausgeklügelten Ringsystems im Leitungsnetz, wie Ulrich Stark erklärt. Dieses ermögliche es, dass gestörte Abschnitte zwischen zwei Ortsnetzstationen aus dem Stromnetz einfach "herausgeschaltet" werden. Der Strom nimmt somit – bildlich gesprochen – einfach eine etwas längere Umleitungsstrecke, kommt aber dennoch an seinem Ziel an.

Wie massiv "Susanna" letztendlich gewütet hat, dokumentieren hingegen etliche Fotos vom Morgen des Aschermittwochs – unwirklich anzuschauen.

Die schweren Schäden sind noch längst nicht behoben. EnBW-Pressesprecher Ulrich Stark geht davon aus, dass sich die Arbeiten noch bis in die nächste Woche hinziehen werden. Die Stromleitung, die bis auf einen Meter über dem Boden herunter gepeitscht worden war, befindet sich zwischenzeitlich wieder oben am Mast. Die entwurzelten Bäume sind aufwändig aus der Leitungstrasse heraus gesägt worden. Dass in den Nusplinger Wäldern weiterhin die Motorsägen kreischten, lag daran, dass der Waldrand aus Sicherheitsgründen weiter ausgeforstet und ausgeastet wurde. Die Stromleitung selbst, so führt Pressesprecher Stark aus, sei im Lauf der nächsten Woche an der Reihe. Gerissen ist sie laut Ulrich Stark glücklicherweise nicht, aber so stark beschädigt, dass nach diversen Kurzschlüssen ein Stück davon ausgetauscht werden muss.

Auch eine Traverse ist angebrochen und muss ausgewechselt werden. Die Traverse ist der Teil des Masts, wo die Leitung aufliegt.