Der Nusplinger Walter Klaiber beim Bearbeiten seiner Martinus-Pilgerstöcke Foto: Klaiber Foto: Schwarzwälder-Bote

Martinus-Pilgerstock: Walter Klaiber schnitzt Unikate / Mit wachsamen Augen

Nusplingen. Haselnussstöcke aus Nusplingen sind mittlerweile überall im Land zu finden. Allerdings nicht irgendwelche Stöcke, sondern von Walter Klaiber eigens geschnitzte Martinus-Pilgerstöcke.

Angefangen hat alles mit der Planung und dem Ausschildern des Martinusweges durch das Dekanat Balingen mit einer Wegstrecke von insgesamt 60 Kilometern quer durch die Region. Hintergrund dieser Aktion war, dass der heilige Martinus der Schutzpatron der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist und Bischoff Gebhard Fürst einen entsprechenden Weg nach Rottenburg planen und ausweisen ließ.

Der Hauptstrang des Martinuswegs führt von der Geburtsstadt des heiligen Martinus in Szombathely in Ungarn bis zu dessen Todesstätte nach Tours in Frankreich. Seit 2014 ist Walter Klaiber jährlich auf der Messe Caravan, Motor und Touristik (CMT) präsent und bringt Pilgern den Martinus-Pilgerweg nahe. Der Zuspruch seither ist stetig gestiegen, und auch in Zukunft ist mit einer weiteren Zunahme zu rechnen. 2014 referierte er zudem zwei Tage in Weingarten über den Martinusweg und nimmt seither an den jährlichen Treffen der Martinusgemeinschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart teil. Im März dieses Jahres war Klaiber bei einer Tagung in Ulm/Donau und stellte seinen eigens kreierten Martinus-Wanderstock vor.

Das Echo auf diese Präsentation war rundum positiv, und in der Zwischenzeit sind 20 Exemplare angefertigt und auch ausgeliefert worden. Jedes einzeln angefertigte Stück ist ein unverwechselbares Unikat. Beispielsweise sind Bischof Gebhard Fürst, Achim Wicker, Geschäftsführer der Martinusgemeinschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sowie der neue Weihbischof Matthäus Karrer im Besitz eines von Walter Klaiber angefertigten Martinus-Pilgerstocks.

Die Schwierigkeit liegt nicht nur im Schnitzen der Muster in die Haselnussstockrinde, sondern auch im Auffinden der Stöcke. Der Naturliebhaber geht deshalb bei all seinen Wanderungen rund um Nusplingen stets mit wachsamen Augen durch die Flur, um geeignete Rohlinge zu finden.

Die Pilgertage im Dekanat finden jährlich zweimal statt, und zwar am 1. Mai und am 3. Oktober. Bislang nahmen stets zwischen 80 und 150 Menschen an den Wanderungen teil. Am 3. Oktober findet die nächste Pilgerwanderung vom Tanneck bei Obernheim nach Schömberg auf den Palmbühl statt. Treffpunkt ist um 13 Uhr auf dem Parkplatz beim Palmbühl, von wo aus die Pilger mit Bussen auf das Tanneck gebracht werden. Im Vorfeld der Pilgerwanderung können auf dem Palmbühl auch Pilgerwanderstöcke erworben werden. Für alle, die selbst eine Rückfahrtmöglichkeit organisieren, ist der Abmarsch um 13.30 Uhr vom Tanneck.