"Wir sind alle froh, dass die Sache glücklich ausgegangen ist." Foto: Robert Michael/dpa

Bei einem Familienausflug ins Elbsandsteingebirge verschwindet ein kleines Kind. Nach erfolgloser Suche alarmieren die Eltern die Polizei - die rückt mit allem in die Felsenwelt aus, was sie hat.

Kurort Rathen - Ein kleiner Junge ist am Ostersonntag bei einem Familienausflug in der Sächsischen Schweiz plötzlich verschwunden. Der Fünfjährige wurde nach rund neunstündiger Suche am späten Abend wiedergefunden, leicht unterkühlt und mit Blessuren. "Er befand sich etwa 500 Meter von der Stelle entfernt im Wald, wo er zuletzt gesehen wurde", sagte ein Sprecher der Dresdner Polizeidirektion. Beamte und Rettungskräfte durchstreiften das unwegsame, felsige Gelände entlang eines beliebten Wanderweges. Wo das Kind währenddessen war und was es gemacht hat, blieb offen.

Die Familie mit zwei Kindern aus dem nahen Dresden war mittags auf dem Knotenweg zum Amselsee oberhalb des bekannten Kurortes Rathen. "Der Fünfjährige ist mit seinem roten Laufrad vorausgeeilt und verschwand an einer Spitzkehre aus dem Sichtfeld der Eltern", sagte der Polizeisprecher. "Als sie dort ankamen, war er weg." Knapp eine halbe Stunde hätten Vater und Mutter selbst gesucht, dann ihren Sohn vermisst gemeldet. 

"Das volle Programm"

Alle verfügbaren Polizisten, Rettungskräfte von Bergwacht und Nationalpark-Ranger auch mit Rettungshunden durchstreiften das Gebiet, das zudem mit Hubschraubern und Drohnen des Roten Kreuzes (DRK) überflogen wurde. "Das volle Programm." Bis zur Wasserschutzpolizei, die auf der Elbe ausgangs des Tals patrouillierte, "falls der Junge runter radelt". 

Die fieberhafte Suche wurde allerdings durch die vielen Wanderer, Spaziergänger und Ausflügler erschwert. Der Amselsee und die Tour von Rathen dorthin gehören zu den beliebten Wander- und Ausflugszielen im Elbsandsteingebirge östlich von Dresden. "Und bei dem schönen Wetter und Feiertag waren Massen von Menschen unterwegs", sagte der Polizeisprecher. Da könne ein so kleiner Junge schnell übersehen werden. Um 22.05 Uhr dann die erlösende Nachricht: das Kind lebt. Einer der Hunde fand den Jungen im Wald, leicht unterkühlt und mit Kratzern. "Wir sind alle froh, dass die Sache glücklich ausgegangen ist", sagte der Polizeisprecher.