Noch bis Ende dieses Jahres werden die Niedereschacher mit den BEN-Baustellen leben müssen. Dann wird das Nahwärmenetz weitestgehend verlegt sein. Foto: Bantl Foto: Schwarzwälder-Bote

Alwin Rist von der Bürgerenergie Niedereschach gibt Überblick über Verlege- und Anschlussarbeiten im Ort

Von Albert Bantle

Niedereschach. Eine Stange Geld gespart: Alwin Rist, Vorsitzender der Bürgerenergie Niedereschach, informierte den Gemeinderat über den Energieverbrauch an der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar – und gab einen Ausblick auf anstehende Maßnahmen.

Der ehemalige Bürgermeisterstellvertreter und langjährige Gemeinderat Rist gab in der Sitzung einen umfassenden Sachstandsbericht über die laufenden und in diesem Jahr geplanten Maßnahmen im Bereich der Nahwärmeversorgung in der Gemeinde. Außerdem lieferte er einen detaillierten Überblick über die bisherigen Energieverbrauchswerte der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar, wo am Standort Niedereschach die BEN seit dem Jahr 2010 die Energie liefert.

Mit erläuternden Diagrammen konnte Rist belegen, dass seit dem Anschluss der Schule an die Nahwärmeversorgung im Jahr 2010 eine Gesamtersparnis von rund 40 145 Euro erzielt werden konnte. Am Beispiel des vergangenen Jahres erläuterte Rist die positiven Folgen der Neuerung: Mit der alten Heizanlage an der Schule wären 779 Megawattstunden verbraucht worden, mit dem Fernwärmeanteil waren es dagegen lediglich 669. In Euro umgerechnet seien dies 52 641 Euro an Energiekosten mit der alten Anlage und 41 134 Euro mit der neuen Energieversorgung. "Eine lohnenswerte Sache", so Rist.

Auf Nachfrage, ob der Energieverbrauch an der Schule, wie aus seinen Zahlen herauszulesen, mit dem Anschluss an die Nahwärme insgesamt zurückgegangen sei, erklärte Rist, dass dem so sei und begründete dies mit der viel effizienteren Heiztechnik. Es gehe nichts mehr durch den Kamin weg und es gebe kaum noch Abwärmeverluste wie bei der alten Anlagen.

Was den aktuellen Sachstand der Nahwärmeversorgung im Ort betrifft, so konnte Rist belegen, dass seit der Inbetriebnahme der Heizzentrale im April vergangenen Jahres – zuerst mit der Grundversorgung in Form der Nahwärme mit Biogas und ab Oktober 2014 mit der Zuschaltung der Hackschnitzelkessel – in der Summe bis jetzt ungefähr 2,7 Millionen Kilowattstunden an Energie produziert worden seien. Umgerechnet in CO-2 Einsparung entspreche dies ungefähr 750 Tonnen des schädlichen Umweltgases, ein sicherlich stolzer Betrag. Mittlerweile liege die Anschlussleistung der Heizzentrale bei 2 700 Kilowatt, nach Anschluss aller Abnehmer werden es dann 4 800 sein. Angeschlossen seien momentan 105 Abnehmer, davon überwiegend die größeren. Insgesamt sei nach der Fertigstellung der gesamten Nahwärmeversorgung vorgesehen, zehn Millionen Kilowattstunden aufs Jahr gesehen zu produzieren.

Zur aktuellen Planung führte Rist auf, dass in diesem Monat die Verlege- und Anschlussarbeiten durch die BEN in der Erlewinstraße und der Gustav-Strohm-Straße durchgeführt werden. Im Anchluss wird dann der zweite Teil der Schäffnerstraße bis zur Öschlestraße in Angriff genommen. Im Juni folge die Ifflingerstraße und nach dem Travel-Event der Firma Touratech stehe dann mit dem oberen Teil der Dauchinger Straße nochmals eine große Maßnahme an, bei der es auch zu Beeinträchtigungen beim Verkehr komme. Die Arbeiten dazu sollen von Mitte Juni bis Ende Juli oder Anfang August durchgeführt werden.

In den großen Ferien ist mit den Arbeiten in der Eichbergstraße nochmals ein Eingriff in eine Hauptverkehrsstraße geplant. Dieser dürfte sich jedoch relativ unproblematisch gestalten, da keine Vollsperrung notwendig wird. Der Verkehr könne um den Kreisel herum immer irgendwie am Laufen gehalten werden, eventuell über Ampelregelung, so Rist.

Im August ist die Beroldinger Straße an der Reihe und im Oktober stehen die Mäslin- und Frideggstraße auf dem Programm. Zwischendurch komme eventuell noch die Mariusstraße. Diese sei relativ gut erschlossen und auch verkehrstechnisch relativ unproblematisch. Im November folgt dann, so Rist, der Gartenweg und ein Stück der Steigstraße und zum Ende des Jahres als Abschluss dann der Hummelberg.

Dann wären alle Arbeiten zur Nahwärmeversorgung im Ort soweit abgeschlossen.