Eine Veranstaltung der ganz besonderen Art war das Pilgerheiligtumtreffen mit Schwester Lucia Maria in Fischbach. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Schönstattschwester Lucia Maria von der Liebfrauenhöhezu Gast / Teilnehmer bringen ihre Sorgen mit

Niedereschach–Fischbach (alb). Das 1950 in Brasilien begonnene und seit 1997 auch im Deutschland bekannte Projekt "Pilgerheiligtum" findet auch innerhalb der Seelsorgeeinheit "An der Eschach" immer mehr Interesse.

Zwischenzeitlich sind es in der Seelsorgeeinheit über 40 Familien in fünf Kreisen, die daran teilnehmen und es werden immer mehr. Das Interessante daran ist, dass es überwiegend junge Familien sind mit kleinen und größeren Kindern. Der erste Kreis begann 2011, 2013 kamen weitere dazu und 2014 folgte der fünfte Kreis. Seitens der Diözese Freiburg ist die Schönstattschwester Lucia Maria von der Liebfrauenhöhe zuständig und sie war nun in Fischbach zu Gast.

Beim Projekt "Pilgerheiligtum" ist es die Jesusmutter Maria, die pilgert, und nicht wie sonst üblich der Mensch. Jeden Monat einmal für ein paar Tage kommt sie reihum bei den teilnehmenden Familien mitten in den Alltag. Sie platzt sozusagen mitten hinein in den Trubel und man kann ihr Bildnis auf den Esstisch stellen, auf den Schreibtisch, auf den Nachttisch, in den Flur, auf den Gartentisch oder sonst irgendwo in Haus und Hof.

Beim bislang ersten Treffen der am Projekt beteiligten Familien mit Schwester Lucia Maria nahm auch Peter Jose teil. Es entwickelte sich ein reger Austausch rund um das Projekt. Die Teilnehmer fanden es einfach schön, einmal mit der Schwester ins Gespräch zu kommen und ihr zuzuhören, was sie aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz erzählen konnte.

Jeder teilnehmende Kreis hatte auch sein Pilgerbild mit dabei. Schwester Lucia Maria spielte mit der Gitarre und es wurde gemeinsam gesungen. Zudem hielt sie einen Lichtbildvortrag über Maria, die allen, selbst Flüchtling allen Widerwertigkeiten in ihrem Leben trotzte. Ein aktuelles Thema, denn gerade jetzt sind mehr und mehr Flüchtlinge auf der Liebfrauenhöhe.

Als Mutter von Jesus war Maria zuletzt eine "Verbrechermutter", die selbst noch unterm Kreuz, "als alle Jünger und Freunde enttäuscht davon liefen" daran geglaubt hat, dass "Gott keinen Fehler macht". Dort, am Kreuz gab Jesus den Menschen Maria zur Mutter. "Sie hilft uns, auch dann noch, wenn wir den Glauben verloren haben, wie damals die Jünger".

Interessant zu erfahren war es auch, dass auf der Liebfrauenhöhe Krüge stehen, die an die Hochzeit von Kanaa, als Jesus das Wasser in Wein gewandelt hat, erinnern. Damals haben die Diener einfach das gemacht, was Jesus gesagt hat und es hat funktioniert. Schwester Lucia Maria spannte den Bogen zu heute. Auch die Menschen sollten Wasser bringen und zwar in Form des Alltages mit allen Sorgen, Freuden, Arbeit, Freizeit, Menschen, Gespräche, und vieles mehr. Auch heute, verwandle Jesus dieses "Wasser" in Wein. Aber, so die Schwester, die Menschen heute müssten auch etwas dafür tun und mit Gott reden wie ihnen "der Schnabel gewachsen ist". Nicht nur vorformulierte Gebete sondern gerade so, wie es einem in den Sinn kommt und erläuterte dies an einigen Beispielen. Auch was es mit den Krügen auf der Liebfrauenhöhe auf sich hat, wurde von Schwester Lucia Maria erklärt. Sie hatte einen solchen Krug und Zettel dabei. Auf diese Krugzettel schreiben die Teilnehmer ihr "Wasser" wie zum Beispiel Namen, Krankheitsfälle, Freuden, Sorgen. Pater Jose ging mit dem Krug herum und die Leute warfen die Zettel rein. Diese Zettel kommen in den Krug im Schönstattkapellchen auf der Liebfrauenhöhe. Dort werden sie am 18. jeden Monats ungelesen verbrannt. Die Schwestern dort beten immer für die "Krugpost". Auffallend dabei ist, dass und die hüfthohen Krüge immer voll sind und das jeden Monat.