Heftig kritisiert wurde in der Sitzung des Niedereschacher Gemeinderates die Umleitungsstrecke mit Blick auf die voll gesperrte Rottweiler Straße. (Symbolfoto) Foto: Schickle

Vollsperrung der "Steig" verärgert alle Verkehrsteilnehmer. Autos kommen jederzeit am Bus vorbei.

Niedereschach - Heftig kritisiert wurde in der Sitzung des Niedereschacher Gemeinderates die Umleitungsstrecke mit Blick auf die voll gesperrte Rottweiler Straße.

"Kann man da nicht eine gescheite Umleitungsstrecke ausweisen", kritisierte Gemeinderat Holger Tranzer, für den klar ist, dass über die nur für den Busverkehr freigegebene "Steig" in Niedereschach locker und lässig Busse und Autos aneinander vorbei kämen. Außerdem sei die innerörtliche Umleitungsstrecke über Breiteweg nicht vollständig geteert. Die Nutzer der Straße riskieren dort sogar Schäden an ihren Autos, stieß Tranzer ebenfalls bitter auf.

Tranzers Ratskollegin Manuela Fauler schloss sich den Ausführungen an. Sie bezeichnete die jetzige Situation als "Zumutung" und kritisierte, dass im Breiteweg im jetzigen Zustand nicht einmal der Winterdienst funktionieren würde und dass in der Breite trotzdem schneller als 30 km/h gefahren werde. Zudem halte sich auch keiner an die in dieser "Tempo-30-Zone" geltende "Rechts- vor Links-Regelung". Weshalb im Breiteweg trotz vorhandener Gerätschaften vor Ort das "Werk nicht vollendet" wurde, konnte Ortsbaumeister Leopold Jerger nicht sagen.

Das konnte ihm bislang noch keiner sagen, so Jerger weiter, der ohnehin vor hatte, die nicht geteerten Restflächen im Breiteweg bei der für Dienstag geplanten Baubesprechung zum Thema zu machen.

Auch Gemeinderat Michael Asal wollte Details, weshalb die "Steig" gesperrt wurde. Asals Ratskollege Edgar Lamparter, selbst Mitarbeiter des Landratsamtes Schwarzwald-Baar, das die Sperrung angeordnet hat, warb um Verständnis für das Landratsamt. Er habe mit der zuständigen Sachbearbeiterin gesprochen. Diese habe die Vollsperrung angeordnet, weil die Busse des ÖPNV wegen der "Taktung" einfach Vorrang haben.

Laut Lamparter hört das Landratsamtes bei Straßensperrungen die Gemeinde und die Bürgerenergie an. In neun von zehn Fällen sei dies so, so Ortsbaumeister Leopold Jerger.

Im Fall der Vollsperrung der "Steig" war dies nicht der Fall gewesen und die Gemeinde könne da auch nichts machen, weil die zuständige Sachbearbeiterin im Landratsamt da nicht mit sich reden lasse.

"Wir hätten das auch gerne anders", so Jerger. Eigentlich war man sich im Gremium einig, dass an der "Steig" Busse und PKW durchaus aneinander vorbei kommen würden, zumal die Fahrbahnränder zwischenzeitlich sogar neu befestigt und etwas verbreitert wurden. Und wenn die Straße schon wegen der Busse für alle anderen Fahrzeuge gesperrt wurde, frage man sich auch, weshalb die "Steig" nicht wenigstens am Sonntag und abends nach 20 Uhr, wenn keine Busse mehr fahren, für den übrigen Verkehr freigegeben wird, zumal die Umleitung immerhin mehr als zehn Kilometer lang ist.