Die Besucher in der Schlierbachhalle erfreuen sich am Besuch des Nikolaus’ und dessen Knecht Ruprecht, der sich Ortsvorsteher Alfred Irion annimmt. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereinsgemeinschaft: Zahlreiche Akteure bei Dorfweihnacht / Nachdenkliches und Fröhliches

Zur Dorfweihnacht hatte die Vereinsgemeinschaft Schabenhausen am Sonntag in die Schlierbachhalle eingeladen.

Niedereschach-Schabenhausen. Zu seiner Freude vermeldete Ortsvorsteher Alfred Irion in seiner Begrüßung Zuwachs für die Vereinsgemeinschaft. Seit neuestem habe sich auch der Jugendclub dazugesellt. Der sei eingesprungen und habe das Küchenteam verstärkt.

Nach der musikalischen Eröffnung durch die Trachtenkapelle Schabenhausen unter der Leitung von Dirigent Thomas Riedlinger, waren nachdenkliche Momente angesagt: beim Gedichtvortrag von Marion Kunzelman und der Geschichte vom Weihnachtsmann, der seinen Himmel nicht mehr verlassen wollte. Das hatte seine Gründe: Die Menschen hätten einen "Fimmel". Das Weihnachtfest sei inzwischen die Zeit, in der man es krachen lasse. Von Völlerei seien die Menschen besessen, hatte man ihm beim letzten Besuch sogar sein Rentier fast geschlachtet. Alles drehe sich nur noch um "Kommerz und Zaster". Er werde sein Rentier und seine ganzen Geschenke "verhökern" und die Zeiten, da der Nikolaus von Haus zu Haus ziehe, die seien wohl endgültig vorbei.

Pfarrer Peter Krech schloss sich mit einer ebenso nachdenklichen Geschichte vom kleinen Beppo an, der sich im Himmel per Luftballon die Geschenke für seinen kleinen Bruder bestellte – und das mit Erfolg.

Was sie das Jahr über alles gelernt hatten, zeigten die Zöglinge der Trachtenkapelle unter der Leitung von Thomas Riedlinger mit anspruchsvollen Stücken, aber auch volkstümlichen Weihnachtsliedern zum Mitsingen. Mit Spannung erwartet wurde das Theaterstück "Spuk bei Ruffers". Dabei zeigte sich, dass bei übertrieben praktizierter Emanzipation im Familienleben der Schuss auch einmal nach hinten losgehen könne.

Was wäre eine Dorfweihnacht ohne den Nikolaus, der zu den Klängen der Trachtenkapelle "Lasst uns froh und munter sein" mit Knecht Rupin den Saal einmarschierte. Nachdem Ruprecht auf der Bühne viel versprechende Andeutungen gemacht hatte, war es Ortsvorsteher Alfred Irion, der als erster auf die Bühne zitiert wurde und mit der Rute eine Tracht Hiebe dafür bezog, dass er die Dorfweihnacht seit seinem Amtsantritt nur noch alle zwei Jahre veranstalten lässt. Doch genauso viel Lob gab es für seine sonstige Arbeit. Ebenso gewürdigt wurde Dirigent Thomas Riedlinger, der die Trachtenkapelle seit zehn Jahre mit großem Engagement dirigiert, ein "Hansdampf in allen musikalischen Gassen" sei und der hervorragend in diesen Ort passe. Dafür erhielt er ein Präsent, das für schallendes Gelächter im Saal sorgte: Ein von Knecht Ruprecht kreierter Verzehrgutschein in allen Gaststätten Schabenhausens. Schade nur für Riedlinger, dass es in Schabenhausen gar kein Gasthaus mehr gibt.

Ein großes Lob gab es auch für die Jugend mit Melissa Kammerer und Lilli Hezel, die beide das silberne Blasmusik-Leistungsabzeichen erworben haben. Lilli Hezel war zudem zum ersten Mal in der Theatergruppe dabei.

Ein Riesenlob erhielt Heinz Kammerer, der als ältester Teilnehmer mit 71 Jahren, erst kürzlich das deutsche Sportabzeichen entgegennahm. Voll des Lobes war der Nikolaus auch für die erfolgreichen Bouler aus Schabenhausen. Zum Abschluss wurden alle Kinder auf die Bühne gebeten und nach dem obligatorisch gemeinsam gesungenen Weihnachtslied, von Nikolaus und Ruprecht mit kleinen Geschenken belohnt.