Die Laienreanimation liegt Ursula Engesser am Herzen. Den ersten Kurs bietet die Bereitschaftsärztin am Freitag, 21. April, zusammen mit dem Roten Kreuz in Fischbach an. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Reanimationskurs: Bereitschaftsärztin startet Ausbildungsoffensive / Auftakt am Freitag

Unter dem Motto "Jeder kann Leben retten" startet Ursula Engesser, Bereitschaftsärztin des Ortsvereins Fischbach des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ihre Offensive, Laien in Sachen Reanimation auszubilden. Der erste Kurs ist am Freitag, 21. April, von 19 bis 21 Uhr im Schmiedesteighaus.

Niedereschach-Fischbach. Dem Nichtstun bei einem Herzinfarkt hat Ursula Engesser bei der Hauptversammlung des DRK zu Beginn diesen Jahres den Kampf angesagt. Nun folgen den damaligen Worten Taten. Sie eröffnet den Abend um 19 Uhr mit der Begrüßung und einem Vortrag zum Thema "Jeder kann Leben retten". Danach beginnt der praktische Teil der Schulung.

Gemeinsam mit erfahrenen DRK–Mitgliedern zeigt die Bereitschaftsärztin, wie Laien im Notfall handeln können. Außerdem gibt es Informationen, wie sich ein Schlaganfall schnellstmöglich erkennen lässt. Der plötzliche Herztod sei die häufigste Todesursache in Deutschland, erklärt Ursula Engesser. Doch die Helferquote beim Herzstillstand sei im internationalen Vergleich, alarmierend gering. Dabei seien die Maßnahmen zur Wiederbelebung eines Menschen kinderleicht, jeder könne sie ergreifen. "Man kann nichts falsch machen – es sei denn, man tut nichts", so die klare Aussage von Engesser. Als Vorbild dient ihr Schweden. In dem Land reanimieren Laien in 75 Prozent der beobachteten Herzstillstände die Menschen. In Deutschland seien es nur 15 Prozent.

Pro Jahr erleiden laut Ursula Engesser in Deutschland rund 48 000 Menschen einen Herzstillstand, 40 000 davon sterben. Jede Minute, die früher reanimiert werde, erhöhe die Überlebenschance um zehn Prozent. Sie ist davon überzeugt, dass man durch eine verbesserte Laienreanimation in Deutschland jährlich rund 5000 Menschenleben retten könnte. Zum Vergleich weist sie darauf hin, dass die Zahl der Verkehrsopfer mit jährlich rund 4000 Toten in Deutschland niedriger sei als der Tod durch Herzstillstand. Vor diesem Hintergrund will die Bereitschaftsärztin des DRK Fischbach alle Bürger aus der Gesamtgemeinde dazu bewegen, an den von ihr initiierten Trainings teilzunehmen. Am Freitag besteht die erste Gelegenheit.

"Reanimation ist auch für einen Laien einfach", betont Ursula Engesser, die hofft, dass möglichst viele Menschen ihre Angebote im Laufe des Jahres annehmen und mitmachen. Zusammen mit dem Ortsverein Fischbach hat sie ein Fortbildungs- und Reanimationsprogramm ausgearbeitet und geh zudem darauf ein, wie auch ein Laie einen Schlaganfall erkennt.

"Wir werden das alles trainieren", erklärt Ursula Engesser mit Blick auf den ersten Kursabend am. Alle sind willkommen. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.