Jährlich rund 40 000 Euro Mehrkosten / Zahl der verhaltensauffälligen Kinder nimmt zu

Von Albert Bantle

Niedereschach. Die Gemeinde als Träger der Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar intensiviert den Bereich der Schulsozialarbeit und der Ganztagesbetreuung.

Der Gemeinderat hat beschlossen, die Stundenzahl im Bereich der Schulsozialarbeit um 25 Prozent zu erhöhen. Die Kosten dieser Aufstockung betragen für die Gemeinde jährlich rund 40 000 Euro.

Die Leiterin der Ganztagesbetreuung an der GMS, Daniela Storz, Rektor Peter Singer und Michael Würffel von der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten (Kita Profil gGmbH) erläuterten Details zu der Aufstockung.

Hauptamtsleiter Timm Maier und Bürgermeister Martin Ragg vertraten die Meinung, dass zum sicheren Erhalt der GMS Eschach-Neckar, eine gute Schulsozialarbeit und eine hervorragende Ganztagsbetreuung gewährleistet werden muss. Der bisherige Erfolg drücke sich vor allem in den hohen Schülerzahlen aus. Sowohl Singer als auch Storz und Würffel, wiesen darauf hin, dass die Zahl der verhaltensauffälligen Kinder bereits im Grundschulalter ständig zunehmen und die Lehrer und das Team der Schulsozialarbeit immer stärker gefordert seien.

Gemeinderat Holger Tranzer fand es ärgerlich, dass die Schule und die Gemeinde für Probleme in den Familien finanziell aufkommen müssen. Auf Nachfrage, wie groß die Grundschulklassen aktuell sind, erklärten Singer und Storz, dass derzeit 18 bis 24 Schüler unterrichtet werden. Tranzer wunderte sich, "dass die Lehrer das nicht gebacken bekommen". Hierzu erklärte Singer, dass pro Klasse zwei bis drei verhaltensauffällige Schüler ausreichen, um alle anderen von einem vernünftigen Lernen abzuhalten. Ausdrücklich wies Singer darauf hin, dass man keine Vorwürfe an die Eltern machen sollte. Diese seien oft selbst in einer schwierigen Situation. Das klassische Familienbild von früher gebe es eben nicht mehr, und die Ganztageskonzeption sei so gewollt.

Gemeinderat Walter Pankoke wollte wissen, was konkret für Probleme bestehen, wenn Schüler verhaltensauffällig sind. Daniela Storz schilderte, wie man im Bereich Schulsozialarbeit versuche, verhaltensauffälligen Schülern zu helfen und diese eventuell auch an weitere Fachinstitutionen zu verweisen. Dazu benötige man das Vertrauen der Kinder. Es dauere oft lange, bis sich die Kinder Fremden gegenüber öffnen. Zuerst beschäftige man sich bei der Schulsozialarbeit mit dem Kind, wo es notwendig erscheine, würden Eltern miteingezogen. Das alles sei mit genügend Personal machbar.