Römervilla: Hans Otto Wagner vermutet Ofen in der Nähe

Niedereschach (alb). Mit einer kleinen Sensation zur Römervilla in Fischbach wartet nun der Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins Niedereschach, Hans Otto Wagner, auf: Im Tal unterhalb des Römerbads im Fischbacher Bubenholz ist eine Stelle mit einer großen Anzahl von Ziegelfehlbränden aufgetaucht. Sie sind teils verformt, gesprungen oder zusammengebacken. Typisch ist die graue bis schwarze Farbe und große Härte der Brände.

Fehlbrände, so Wagner, sind ein Beleg für die Existenz eines Ofens und somit ist es für ihn sicher, dass der römische Gutshof seine eigenen Ziegel herstellte. Außerdem werde damit der Übergang von einer militärischen zu einer zivilen Nutzung belegt. Die auf dem Hof hergestellten Ziegel seien deutlich kleiner als die frühen, mit Militärstempeln versehenen Ziegel. Das habe sich auch bei den Befunden gezeigt.

Wenn auch die neue Fundstelle noch nicht die Stelle des Brennofens darstelle, so müsse er doch ganz in der Nähe zu suchen sein, vermutlich ein paar Meter westlich davon. Da an dieser Stelle gerade ein Maisfeld liegt, müsse mit der Untersuchung bis in den Herbst gewartet werden. Seinen eigenen Erfahrungen nach, die er bei von ihm in Angriff genommenen Ausgrabung eines römischen Ziegelbrennofens bei Gengenbach im Jahr 1974 gemacht hat, müsste der Ofen eine Seitenlänge von rund acht Metern gehabt haben und nicht sehr tief im Untergrund angelegt worden sein. Es sei allerdings zu befürchten, dass der Ofen durch die Feldarbeit zum größten Teil verschwunden sein wird.

Den Grundstückseigentümer hat Hans Otto Wagner bereits ausfindig gemacht. Als nächstes wird er diesen kontaktieren und klären, wann, ob und wie man die Sache näher erkunden kann.