Ortsvorsteher Werner Reich begrüßt das geplante Projekt in Kappel. Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat diskutiert über Bebauungsplan

Von Albert Bantle

Niedereschach-Kappel. Den Bebauungsplan "Unterm Herrschaftswald Erweiterung" in Kappel beschloss der Gemeinderat als Satzung.

Vorausgegangen war diesem Beschluss eine rege Diskussion. Mit dem Bebauungsplan sollen die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass eine Familie das Areal umgestalten kann.

Bürgermeister Martin Ragg wies darauf hin, dass er dieses Thema intensiv besprechen möchte, speziell mit Blick auf die neu im Gemeinderat vertretenen Ratsmitglieder. Hauptamtsleiter Timm Maier erläuterte chronologisch die wechselvolle Geschichte des betroffenen Areals – angefangen von der Geschichte des Gasthauses "Löwen" bis hin zum 2011 geplanten Abriss des gesamten Gebäudekomplexes, dem damals hierfür eigens aufgestellten Bebauungsplan sowie dem geplanten Bau von drei Wohnblocks auf dem betroffenen Areal. Leider sei damals der Bauträger abgesprungen, so dass sich die Eigentümerfamilie nach einem neuen Käufer umgesehen habe. 2013 habe eine Niedereschacher Familie, die in der Baubranche tätig ist, das Areal erworben und plane dort, die frühere Gaststätte "Löwen" zu reaktivieren und Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Die alte Säge soll dabei, wenn irgendwie möglich als Attraktion beibehalten werden. Im Vorfeld der geplanten Maßnahme haben laut Maier verschiedene Gespräche mit den Behörden und Vertretern des Landratsamtes stattgefunden. Dabei sei man sich einig gewesen, dass man zur Umsetzung der Bauvorhabens der Familie auf jeden Fall für das betroffene Areal ein Bebauungsplan erstellen müsse.

Maier betonte, dass der Ortschaftsrat in den jeweiligen Planungsstand immer mit eingebunden war und stets einstimmig hinter der Maßnahme gestanden habe.

Klar sei, dass in Kappel im gastronomischen Bereich Bedarf vorhanden sei, so der von der Gemeinde beauftragte Planer. Wie lange der geplante Gastronomiebetrieb im Außenbereich bewirten dürfe, sei letztlich Teil des Baugesuchs, bei dem auch die gaststättenrechtliche Genehmigung erteilt werde. Fakt sei, dass auf Grund des Ergebnisses des Lärmschutzgutachtens für das angrenzende Wohngebiet sämtliche Grenzwerte unterschritten sind. Edgar Lamparter hinterfragte, ob die im Bebauungsplan ausgewiesenen 34 Parkplätze ausreichen. Er rechne damit, dass bei Veranstaltungen auch im angrenzenden Wohngebiet geparkt wird. Der Planer meinte, mehr Parkplätze seien auf dem Areal auch nicht unterzubringen. Es sei das Maximum, was die Fläche hergebe.

Ortseingang als "Visitenkarte"

Ortsvorsteher Werner Reich regte an, einige Abstellplätze zwischen dem geplanten Gebäude und der angrenzenden Landesstraße einzurichten. Beim früheren Betrieb des "Löwen" habe man dort ebenfalls problemlos parken können. Hauptamtsleiter Maier bestätigte, dass man diese Parkplätze sehr gerne einrichten würde. Seitens des Regierungspräsidiums sei dies jedoch auf Grund neuer rechtlicher Bestimmungen abgelehnt worden.

Bürgermeister Martin Ragg wies auf die Bedeutung des Projekts für Kappel hin. Der Ortseingang von Niedereschach her, sei eine "Visitenkarte". Wenn dort etwas getan werde sei dies ein Pluspunkt für Kappel. Viele Dörfer, so Ragg, hätten Probleme die vorhandene Infrastruktur zu halten. Insofern sei das geplante Projekt der neuen Besitzerfamilie eine große Chance. Man nehme die Befürchtungen der Anlieger sehr ernst. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die künftigen Bauherren im Zuge des Bebauungsplanverfahrens bereits sehr weitreichende Zugeständnisse gemacht hätten.