Der Kabarettist Christoph Sieber aus Niedereschach wird mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2015 ausgezeichnet. Foto: Archiv

Kabarettist aus Niedereschach erhält Auszeichnung in wichtigster Kategorie. Preis wird im Februar überreicht.

Niedereschach/Mainz - Der Kabarettist Christoph Sieber wird mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Der in Niedereschach (Schwarzwald-Baar-Kreis) wohnende und in Balingen geborene Kabarettist gibt laut Jury in seinen Programmen der jüngeren Generation eine Stimme: "Mit Witz und Verstand, dabei immer charmant, in seiner Haltung aber bleibt er stets unerbittlich", heißt es in der Begründung.

"1970 – Überraschend für alle: Geburt als Sohn meiner Eltern an einem trüben Januartag zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr." So beginnt Siebers auf seiner Homepage veröffentlichter Lebenslauf. Und er endet – vorläufig – im Jahr 2014: "Komme langsam in das Alter, in dem früher einiges besser war."

Den ersten Auftritt absolviert er als St. Martin

Dazwischen liegen 44 Jahre, in denen Sieber ungemein erfolgreich war, mit unzähligen Preisen – darunter die "St. Ingberter Pfanne" und der Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg – bedacht wurde und Tausende von Auftritten absolviert hat. Den ersten im zarten Alter von sieben Jahren in der Rolle des St. Martin bei einer Aufführung an der Grundschule in Niedereschach.

Als Sieber zwei Jahre alt war zog seine Familie von Balingen (Zollernalbkreis) nach Niedereschach. Grund des Umzugs: Sein Vater wurde zum Niedereschacher Bürgermeister gewählt.

Nach seinem Abitur studierte er Pantomime und Schauspiel an der Folkwang-Hochschule in Essen. 1992 präsentierte er sein erstes Soloprogramm mit dem Titel "Jeder ist ein Deutscher – fast überall". Es folgten Schauspielengagements in Unna und Herne, ehe er sich der Comedy verschrieb. Seinen ersten Fernsehauftritt hatte er in Rudi Carrells "7 Tage – 7 Köpfe" im Jahr 2003. Danach stand er mit seinen Soloprogrammen "Sie haben mich verdient" und "Das gönn’ ich Euch" mehr als Tausend mal auf der Bühne. Von beiden Programm gibt es CDs.

Gerd Dudenhöffer erhält Ehrung für sein Lebenswerk

Weitere Fernsehauftritte folgten, ehe er 2010 mit "Spätschicht" eine eigene Fernsehsendung bekam. Im Jahr darauf präsentierte er sein neues Soloprogramm "Alles ist nie genug", das er bislang Jahr für Jahr mehr als 180 mal aufführte, und mit dem er aktuell noch immer auf den Bühnen im deutschsprachigen Raum unterwegs ist.

Als weiterer Preisträger wird der Saarländer Gerd Dudenhöffer für sein Lebenswerk geehrt. Mit seiner realsatirischen Kunstfigur "Heinz Becker" habe er bereits vor Jahrzehnten einen biederen Zeitgenossen geschaffen, "der dem Spießbürger in uns allen meisterlich den Spiegel vorhält", so die Jury. Auch der Preis in der Kategorie Kleinkunst geht an einen ewigen Nörgler, den Franken Matthias Egersdörfer. Der Preisträger in der Kategorie Chanson ist der Hamburger Sänger Stefan Stoppok.

Der Deutsche Kleinkunstpreis gilt als die wichtigste Auszeichnung der Branche. Er ist mit insgesamt 25 000 Euro verbunden und wird im Februar in der Mainzer Kleinkunst-Bühne "unterhaus" überreicht.