Intensiv breiten sich die evangelischen Kirchenchöre aus Niedereschach und Dauchingen auf das Epiphaniaskonzert in Dauchingen vor. Unser Bild entstand während der jüngsten gemeinsamen Probe in der evangelischen Kirche in Niedereschach, Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Probenarbeit für Konzert an Dreikönig in katholischer Kirche in Dauchingen läuft / Hartmut Lübben übernimmt Gesamtleitung

Niedereschach/Dauchingen (alb). Zum Epiphaniaskonzert des evangelischen Kirchenchores, das am Dreikönigstag, 6. Januar, um 17 Uhr in der katholischen Kirche in Dauchingen stattfindet, laden die beiden Kirchenchöre aus Niedereschach und Dauchingen sowie das Flötenensemble "Da capo al fine" schon jetzt alle Interessierten ein.

Derzeit läuft unter der Gesamtleitung von Hartmut Lübben die Probenarbeit für das Konzert. Mit dabei sein wird bei dem Konzert als Trompeter auch Niedereschachs Bürgermeister Martin Ragg. Die beiden Chöre der evangelischen Jakobusgemeinde Dauchingen/Niedereschach und der Cäcilienchor Dauchingen setzen damit nach einem Jahr Pause die Zusammenarbeit fort. War vor zwei Jahren der Schwerpunkt eher auf protestantischer Musik gelegen mit Kantaten von Buxtehude und Telemann sowie Choralvertonungen von Hugo Distler, so steht nun eine Messe Viadanas im Mittelpunkt. "Das zentrale Werk unseres gemeinsamen Chorkonzerts ist eine lateinische Messe, deren Dramaturgie und Aufbau den Gottesdiensten beider Konfessionen Struktur und Sinn gibt", so Lübben. So lerne jeder vom Anderen und dessen Besonderheiten kennen und schätzen und werde sich damit auch seiner konfessionellen Ausprägung mehr bewusst. "Die Alterung der Chöre und der fehlende Nachwuchs an jungen Gesangsbegeisterten legen ohnehin Kooperationen der Chöre nahe und erweisen sich oft als Zugewinn", so der engagierte Chorleiter aus Fischbach mit Blick auf das Gemeinschaftsprojekt.

Die Vokalmusik Oberitaliens zu Beginn des 17. Jahrhunderts habe eine solch vollkommene Synthese zwischen Vielstimmigkeit und harmonischem Klang, Wortgestaltung und Ausdeutung der Sprache, und dies im Rahmen und nach Gesetzen einer kunstvollen und natürlichen Gesangskultur, die seither beispielhaft und unübertroffen sei. Somit sei die Pflege dieser Gesangskunst auch und gerade in den aktuellen Zeiten eines flächendeckenden Verlusts von Singfähigkeit in allen Bereichen eine gesangspädagogische Aufgabe und Pflicht, der die beiden Chöre begeistert nachkämen, worüber sich Lübben freut. Nach rund 30 Jahren sei die Messekomposition Viadanas, die "Missa sine nomine", eine Rückkehr zu guten Wurzeln, habe man doch schon früher mit dem Kirchenchor Cäcilienverein Fischbach kooperiert.

Dies war, so Lübben, zweifellos ein Meilenstein auch in der langen Geschichte des katholischen Kirchenchores Fischbach wie des ganz jungen Jakobuschores Niedereschach. Zwei unterschiedliche Vertonungen der Weihnachtsweise "Vom Himmel hoch", einmal von Johann Sebastian Bach und vom Spätromatiker Becker mit seiner Weihnachtsmotette "Das Volk, das im Finstern wandelt" stehen auf dem Programm, unterstützt vom Niedereschacher Bürgermeister Martin Ragg als Solist an der Trompete. Zwei Werke des Renaissance-Komponisten Praetorius bringen die Weihnachtsfreude der Hirten und des Weltkreises klingend zum Ausdruck, wie Hartmut Lübben weiter betont.

Das Flötenensemble "Da capo al fine" wird in begleitender und solistischer Funktion auftreten. Dabei kommen zwei für diesen Anlass arrangierte Werke zur Aufführung.