Der Weltenbummler in Costa Rica Foto: Schuler Foto: Schwarzwälder-Bote

Weltenbummler: Andre Schuler aus Niedereschach ist mit dem Fahrrad in Costa Rica unterwegs

Niedereschach (alb). Weit gereist ist in den zurückliegenden Jahren der Niedereschacher André Schuler. In diesem Jahr war er mit seinem Fahrrad im wunderschönen Costa Rica unterwegs.

Für den Niedereschacher Weltenbummler war dies eine seiner bisher schönsten Touren. Im März 2018 wird Schuler im Rahmen einer Forum-Veranstaltung über seine diesjährige Tour berichten und schon jetzt können sich seine vielen Fans auf diesen Abend freuen.

Südamerika mit Chile und Feuerland, Kuba, Nepal, Alaska, Australien und Neuseeland, Südamerika und Vietnam hat der Niedereschacher er bereits mit dem Motorrad, zumeist jedoch mit seinem Fahrrad individuell und über längere Zeiträume hinweg bereist: "Gerade mit dem Fahrrad besteht die beste Möglichkeit, das urtypische Leben in diesen fernen Ländern kennen zu lernen und mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen", meint Schuler.

Und so war es für ihn in diesem Jahr wieder an der Zeit, sein Velo flugtauglich in den Karton zu packen. Und ab ging die Reise über rund zwei Monate und insgesamt 2700 Kilometer diesmal in ein Land, das nicht umsonst als der Garten Eden Mittelamerikas bezeichnet wird, eben "Costa Rica". Besonders haben ihn dort die bunten Tierwelten in mystischen Dschungellandschaften, mächtige Vulkane und traumhafte Strände gleich an zwei Meeresküsten fasziniert. Hinzu kamen täglich neue Erlebnisse und Abenteuer, die er nach seinem allmorgendlichen Frühstück der Costa-Ricaner, dem "Gallo Pinto", einem Pfannengericht aus Reis und Bohnen mit Bananen und Ei, in seinen Backpacker-Unterkünften zu bewältigen hatte. An abenteuerlichen Erlebnissen habe es ihm wahrlich nicht gemangelt, wie sich André Schuler im Nachhinein erinnert. So das Erlebnis, als eine knapp drei Meter lange Boa Constrictor direkt vor ihm die Schotterpiste kreuzte. Ein Vollbremsung hinlegen und ein entgegenkommendes Auto zum Stehen bringen war für ihn eins, um sich dann aber einen deftigen Anpfiff seitens des notgebremsten Autofahrers einzuhandeln: "Da fährt man in Costa Rica drüber, ohne lange anzuhalten", so dessen empörte Reaktion.

Oder aber, als er sich inmitten des tropischen Klimas nichts sehnlicher wünschte als ein paar wärmende Handschuhe und einen dicken Pullover. Als er nämlich kurz nach Beginn seiner Tour in Puerto Ricos Hauptstadt San José in Richtung pazifischer Küste im "Parque Nacional Tapanti-Macizo" beim Überqueren der über 3000 Meter hohen Passstraße "Cerro de la Muerte" von einem Wettersturz überrascht wurde, um dann wieder unten am Pazifik entlang der "Bahia Coronado" die schweißtreibenden Touren seiner Etappen in die frühen Morgenstunden verlegen zu müssen, da diese bei den nachmittäglichen 40 Grad in der schwülen Hitze nicht mehr zu bewältigen waren. Die Straßen waren, gerade auf dem Rad, ein Kapitel für sich, berichtet Schuler. Oftmals geradezu lebensgefährlich sei es gewesen, wie auf der Hauptverkehrsstraße vom größten Karibikhafen "Puerto Limon" ins Landesinnere, über die der gesamte Nachschub zur Hauptstadt San José rollt und die nicht breiter war als die Straße zwischen Weilersbach und Dauchingen, gefahren werde. Im verträumten Städtchen "Montezuma" an der Pazifikküste fühlte sich Schuler in das Hippie-Zeitalter der der 70-er Jahre zurückversetzt, als er zwischen urigen Typen, die inzwischen alle um die 70 bis 80 Jahre auf dem Buckel haben, sich jedoch wie einstmals ihre Joints rein gezogen haben und einfach nur zufrieden und glücklich in den Tag hinein lebten. Eine Premiere bei seiner Tour in Puerto Rico war übrigens, dass er kurz vor dem Heimflug zehn Kilometer vor San José seine erste Reifenpanne zu bewältigen hatte. Nach all seinen bisherigen Touren seit 2002 und nach rund 15 000 Fahrradkilometern durch die verschiedensten Länder musste das ja mal kommen, so schmunzelte der illustre Weltenbummler.